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Murrtalbahnjubiläum am 27. Juni war ein grandioser Erfolg!
Die Gemeinde Benningen am Neckar ist seit 125 Jahren an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Am 08. Dezember 1879 fuhr der erste Zug von Backnang über Marbach nach Bietigheim. Unter der Federführung der Gemeinde Benningen wurde seit dem vergangenen Sommer das Murrtalbahnjubiläum vorbereitet. Am Sonntag, 27. Juni, war es dann so weit: Um 9.52 Uhr konnte man in Benningen auch akustisch vernehmen, dass die Dampfzugzeit für einen Tag nach Benningen und auf die gesamte Eisenbahnstrecke zurückgekehrt war, als der "Feurige Elias" mit einem lauten Pfiff seine Ankunft verkündete. Im 90-Minuten-Takt konnte man den ganzen Sonntag nach Backnang und nach Ludwigsburg fahren.
An dem Murrtalbahnjubiläum, das bei strahlendem Sonnenschein stattfand, beteiligten sich neben der Gemeinde Benningen die Städte Backnang, Freiberg und Marbach sowie die Gemeinde Erdmannhausen, die Deutsche Bahn, die Interessengemeinschaft der Selbständigen Marbach e. V. sowie die Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen Stuttgart e. V. In allen genannten Orten fanden attraktive Programme am Bahnhof und zum Teil auch in den Innenstädten statt. So gab es in Erdmannhausen und Freiberg Bahnhofshocketse mit interessanter musikalischer Umrahmung. In Backnang selbst lockte das weit über die Markungsgrenzen hinaus bekannte Straßenfest. Mittelpunkt des Murrtalbahnjubiläums war zunächst Marbach am Neckar, wo um 11.30 Uhr die Eröffnung der Feierlichkeiten stattfand. Zu diesem Zweck waren 2 Dampfzüge mit Ehrengästen aus Ludwigsburg und Backnang gekommen. Beim Zwischenstopp in Benningen erfüllte sich dabei für den Bürgermeister ein Kindheitstraum, als er den Dampfzug um 11.26 Uhr abfahren lassen durfte. Bürgermeister Pötzsch begrüßte in Marbach dann die Gäste und freute sich, dass man eine Verbindung zwischen dem Marbacher Erlebnistag und dem Murrtalbahnjubiläum gefunden hatte. Der Benninger Schultes ging im Anschluss daran auf ein paar wichtige Daten zur Geschichte der Murrtalbahn ein und erläuterte den erstaunten Zuhörern, wieso die Bahnstrecke damals nach Bietigheim und nicht nach Ludwigsburg gebaut wurde. Außerdem empfahl er den Festgästen aus Backnang, bei der Rückfahrt aufzupassen, da vor 125 Jahren der Eröffnungszug in Burgstall entgleist sei. Für die Deutsche Bahn sprach der Bahnhofsmanager Herr Stang ein Grußwort. Umrahmt wurde diese Eröffnung von der historisch kostümierten Drehorgelgruppe des Bundes für Heimatkunde (Frau Rietzke, Frau Schlegel und Frau Walter).
Aber auch das Programm in Benningen hatte es in sich: So hatte der Obst-, Gartenbau- und Verschönerungsverein eine Hocketse in der Studionstraße organisiert. Ab der Mittagszeit bis in die Abendstunden war kaum noch ein Platz zu ergattern. Direkt neben der Hocketse war eine Kinder-Dampfeisenbahn aufgebaut, die in Benningen bereits von zahlreichen Weihnachtsmärkten bekannt ist und von den Kleinen sehr gut angenommen wurde. Um 16.00 Uhr trat der von der Deutschen Bahn organisierte Clown Josh auf und erfreute die Kinder mit einigen Späßen und seinem Mitmach-Zirkus. Aber auch zwei andere öffentliche Einrichtungen waren an diesem Tag in Benningen gefragt: Zum einen das Museum im Adler, in dem seit November die Sonderausstellung "In vollen Zügen - 125 Jahre Eisenbahngeschichte(n) Haltepunkt Benningen am Neckar" zu besichtigen ist. Zum anderen das Bürgerhaus Kelter, in dem drei Leipziger Modelleisenbahnfreunde eine absolut spektakuläre Modellbahn aufgebaut hatten, die eine fast originalgetreue Nachbildung der Gotthardbahn-Südrampe zeigte. Die 20 m lange, fast 4 m breite und bis zu 3,10 m hohe Modellbahnanlage lockte ganze Besuchermassen in das Gebäude. So waren an diesem Tag ca. 1.300 Besucher zu zählen, die bewundernd die 18 Züge verfolgten, die durch zahlreiche Kehrtunnel und über Brücken von oben nach unten und von unten nach oben fuhren. Den ganzen Tag über konnten im Rathaus noch zwei Kunstausstellungen besichtigt werden: Zum einen die seit 17. Juni laufende Sommerausstellung mit Werken von Christa Berner, Christel Gieß und Walter Sprenger, zum anderen war der Sitzungssaal des Rathauses samt Besprechungszimmer in eine große Eisenbahn verwandelt worden, auf der über 200 Kunstwerke der Benninger Grundschüler ausgestellt waren. Der Kunstkreis unter der Leitung von Lissy Heinze hatte am Freitag aus den Sitzungstischen eine große Eisenbahn gebastelt. Die Besucher waren von der Kulisse, aber im Besonderen auch von den Arbeiten der Kinder, die sich wahnsinnig viel Mühe mit ihren Eisenbahnkunstwerken gegeben hatten, begeistert. Um 17.30 Uhr war zum Abschluss des Tages die "Preisverleihung" angekündigt. Bürgermeister Klaus Warthon und Frau Heinze erläuterten den zahlreich erschienenen Eltern und Kindern, dass eine Auswahl sehr schwer gefallen sei, da eigentlich alle einen Preis verdient hätten. Aus diesem Grund wird sich die Gemeinde dafür einsetzen, dass alle Klassen, die sich an dem Mal- und Kunstwettbewerb beteiligt haben, Fahrkarten für einen Ausflug erhalten werden. Diese Nachricht wurde von den Kindern natürlich sehr positiv aufgenommen. Danach wurden einige Arbeiten der Kinder noch besonders erwähnt.
Mit dem letzten Dampfzug, der um 19.12 Uhr in Benningen einfuhr, klang das Murrtalbahnjubiläum aus, das in Benningen und auch in den anderen Städten und Kommunen sicherlich noch lange in bester Erinnerung bleiben wird.
Die Gemeindeverwaltung Benningen am Neckar möchte sich bei allen Mitstreitern für ihr Engagement herzlich bedanken.
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