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Arbeitseinsatz im Neckarparadies
Naturschutzhelfer engagieren sich für Naturschutz-Modellprojekt
Frostige Nacht, trockenes Winterwetter bei klarem Himmel – das waren die idealen Voraussetzungen für einen Arbeitseinsatz, zu dem sich in der Frühe am vergangenen Samstag emsige Helfer zusammenfanden, um im Bereich des Naturreservates Neckarparadies in Benningen verschiedene Auslichtungsarbeiten vorzunehmen.
Claus-Peter Hutter, Initiator des Neckarparadieses und Präsident der Umweltstiftung NatureLife-International konnte hierzu Helfer des Lions Clubs Bottwartal sowie des Fischerei- vereins Benningen willkommen heißen.
Nachdem sich die Vegetation in dem vor fast 10 Jahren neu angelegten Seitenarm des Neckars an manchen Stellen allzu üppig entwickelt hatte, war es Ziel, bei dem Arbeitseinsatz Auslichtungsarbeiten vorzunehmen, um dadurch auch offene Bereiche zu schaffen, auf die verschiedene Tierarten angewiesen sind.
Wie man im Laufe der vergangenen Jahre festgestellt hat, haben sich im Gebiet neben verschiedenen Wasservögeln in den Randbereichen auch gefährdete Kleinvogelarten wie Dorngrasmücken, Heckenbraunelle und Neuntöter angesiedelt. Solche Arten sind jedoch auf abwechslungsreiche Strukturen mit stellenweise offenen Bereichen angewiesen. Nachdem solche Areale zunehmend verbuscht sind, wurde zur optimaleren Strukturierung des Geländes mit Hilfe von Motorsägen, Axt und Astschere der Natur unter die Arme gegriffen. „Normalerweise entstehen vielfältige Lebensräume von alleine, indem Altholz zusammenbricht oder bei Stürmen Lichtungen entstehen“, so Claus-Peter Hutter.
Nachdem jedoch die Landschaft immer struktur– und damit auch artenärmer werde, gelte es im Rahmen gezielter, praktischer Naturschutzmaßnahmen vereinzelt lenkend einzugreifen, um verschiedene ökologische Nischen erhalten bzw. schaffen zu können.
Die Schwäne, welche im vergangenen Jahr im Neckarparadies brüteten, ließen sich jedenfalls vom Naturschutzeinsatz nicht aus der Ruhe bringen und steuerten quer durch das dünne Eis des Neckarseitenarms ihrem alten Brutplatz zu, an dem sie das gesamte vergangene Wochenende verbrachten. Auch andere gefiederte Gäste konnten C.-P. Hutter und seine Helfer im Gebiet beobachten. Dazu gehörten Knäkenten ebenso wie Teich- und Bläßhuhn.
Im kommenden Juli wird das Neckarparadies übrigens 10 Jahre alt. Das einst mit einem Aufwand von umgerechnet 1 Million Euro geschaffene Gebiet hat sich längst zu einem beliebten Publikumsmagnet entwickelt und ist heute weit über die Kreis- und Landesgrenzen hinaus Beispiel für die Möglichkeit zur Schaffung von Natur aus zweiter Hand.
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