Archiv
Aus der Arbeit des Gemeinderates vom 19.04.2004
Der Gemeinderat hat in seiner öffentlichen Sitzung am 19. April 2004 folgende Punkte beraten und beschlossen:
Neufassung eines Allgemeinen Kanalisationsplanes (AKP)
Vorstellung der Ergebnisse durch das Ingenieurbüro ISTW
Der bisherige AKP der Gemeinde Benningen stammt aus dem Jahr 1977. Dieser wurde in der Vergangenheit lediglich fortgeschrieben. Im Februar 2003 beschloss der Gemeinderat, diesen AKP neu aufzustellen. Am 16.06.2003 wurde schließlich das Ingenieurbüro ISTW aus Kornwestheim mit den Arbeiten beauftragt.
Herr Seitz von ISTW erläuterte dem Gemeinderat in einem knapp einstündigen Vortrag zunächst die Grundlagen für den AKP. Dabei ging er zu Beginn auf die Begriffe Einstau (der Kanal ist komplett mit Abwasser gefüllt) und Überstau (das Wasser erreicht die Straßenkante) ein. Mit dem AKP wird aufgezeigt, ob die Kanäle in ganz Benningen mit ihren jeweiligen Dimensionen hydraulisch ausreichen.
Herr Seitz ging in seinem Vortrag auch auf die Berechnungsgrundlagen ein. So sei es heute über Computerprogramme möglich, entsprechende "Modellregen" über die Kanalisation laufen zu lassen. Dabei sind auch die Regenintensität und die Regenhäufigkeit berücksichtigt. Gemäß einer europäischen Norm müssen die Kanäle für diese Modellregen ausgerichtet sein. In die Berechnung einbezogen wurden auch die zukünftigen Flächen, die in den nächsten Jahrzehnten bebaut werden können.
Mit Spannung wurde dann das Ergebnis erwartet. Herr Seitz skizzierte an Hand einer Präsentation, dass bei einem bestimmten Modellregen insgesamt 246 Schächte eingestaut sind und an 15 Schächten ein Überstau vorhanden ist. Daraus ergeben sich die Hauptproblemzonen am Benninger Kanalisationsnetz. Schwerpunkte sind dabei die Beihinger Straße, Marbacher Straße, der Damm entlang des Neckars, die Entlastungsleitung vom Regenüberlaufbecken (RÜB) 541 zum Neckar, die Ludwigsburger Straße, In den Hofäckern sowie die Lange Straße. Danach stellte Herr Seitz verschiedene Möglichkeiten vor, wie diese hydraulischen Engpässe in Zukunft gelöst werden können.
Im Mittelpunkt steht dabei ein zusätzlicher Entlastungskanal zwischen der Marbacher Straße und dem Pumpwerk Rennwiesen. Diese neue Leitung könnte als Sammler im hinteren Teil der Marbacher Straße und über Wiesengrundstücke außerhalb des Hochwasserdammes zum Pumpwerk geführt werden. Damit wären nach Ansicht des Ingenieurbüros Probleme in der Beihinger Straße gelöst. Darüber hinaus können durch verschiedene Aufdimensionierungen und Kanalumhängungen weitere Verbesserungen auch in anderen Ortsbereichen erzielt werden.
Zum Schluss seines Vortrages ging Herr Seitz auf die Kosten dieser Maßnahmen ein, die sich auf brutto 1,6 Millionen Euro belaufen. Bürgermeister Klaus Warthon stellte klar, dass dieses Ergebnis trotz den relativ hoch anmutenden Kosten nicht ungewöhnlich sei. Nach über einem Vierteljahrhundert, in dem sich viele äußere Faktoren teilweise geändert haben (Flächenversiegelungen, Niederschlagsmengen etc.), ist es völlig normal, dass an manchen Stellen im Kanalisationsnetz ein Optimierungsbedarf besteht. Vor allem die Probleme in der Beihinger Straße, die bei Starkregen teilweise überschwemmt wird, waren der Gemeindeverwaltung ohnehin bekannt. Ziel müsse es sein, die vorgeschlagenen Maßnahmen in den nächsten Jahren umzusetzen. Die Gemeindeverwaltung werde deswegen in den kommenden Monaten einen Aktionsplan vorlegen, wie die hydraulischen Schwachstellen im Kanalnetz beseitig werden können.
Vom Gemeinderat wurde angefragt, inwieweit diese genannte Sanierungssumme Auswirkungen auf die Abwassergebühr habe. Die Verwaltung versprach, diese Information in einer der nächsten Sitzungen vorzulegen. Der Gemeinderat nahm schließlich die Ausführungen zum AKP zur Kenntnis.
Neubau von Stellplätzen an der Gemeindehalle
Im Zusammenhang mit dem geplanten Neubaugebiet "Steinlanden Süd" hat die Gemeinde gemäß Haushaltsplan 2004 geplant, die Anzahl der Stellplätze vor der Gemeindehalle deutlich zu erhöhen. Hierfür wurde im Etat 2004 ein Betrag von 100.000 EUR vorgesehen.
Nachdem die Umlegung für das Neubaugebiet kurz vor dem Abschluss steht, sollte nach Ansicht der Gemeindeverwaltung die Wüstenrot Haus- und Städtebau (WHS), die für die Erschließung verantwortlich zeichnen wird, auch mit der Herstellung der zusätzlichen Stellplätze an der Gemeindehalle beauftragt werden. Von Seiten des Gemeinderats wurden die bereits bekannten Pläne erneut angesprochen. Das Gremium einigte sich darauf, mit dem Ingenieurbüro Rauschmaier in Bietigheim-Bissingen nochmals die Parkplatzkonzeption zu erörtern und gegebenenfalls zu optimieren. Dies könne in der nächsten Gemeinderatssitzung am 17. Mai 2004 geschehen. Dennoch wurde der Beschluss gefasst, die WHS mit der Erstellung der Parkplätze zu beauftragen. Damit besteht die Hoffnung, dass sich der gelegentliche Parkdruck bei Großveranstaltungen in der Gemeindehalle deutlich gemindert wird.
Gemeindeverwaltungsverband Marbach am NeckarVorbereitung der Verbandsversammlung am 29.04.2004
Traditionsgemäß wird die Verbandsversammlung des Gemeindeverwaltungsverbandes Marbach am Neckar vom Gemeinderat vorberaten. Bürgermeister Klaus Warthon verwies auf die umfangreiche Vorlage und teilte mit, dass das Haushaltsjahr 2004 beim Gemeindeverwaltungsverband eher ein ruhiges Jahr sei. Schwerpunkt bei den Investitionen sei der Anteil des Verbandes an der Errichtung des Blockheizkraftwerkes für die vielen öffentlichen Einrichtungen rund um die Marbacher Schulen. Der Gemeinderat beschloss deswegen einstimmig, die Mitglieder anzuweisen, in der Verbandsversammlung im Sinne der Anträge der Verbandsverwaltung zu entscheiden.
Baugesuche
Im Anschluss daran wurden noch zwei Baugesuche besprochen.
Kontakt
Gemeinde Benningen am Neckar
Studionstraße 10
71726 Benningen am Neckar
07144/906-0
07144/906-27
E-Mail schreiben