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Rede von Bürgermeister Klaus Warthon beim Neujahrsempfang 2008

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

verehrte Gäste, meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich darf Sie ganz herzlich zum Neujahrsempfang der Gemeinde Benningen am Neckar hier in der Kelter begrüßen. Bereits zum siebten Mal richten wir diese stimmungsvolle Veranstaltung aus, bei der wir das abgelaufene Jahr Revue passieren lassen wollen und einen Ausblick auf das gerade begonnene Jahr 2008 wagen.

Ich freue mich, dass Sie so zahlreich den Weg in die Kelter gefunden haben. Besonders begrüßen darf ich

die Damen und Herren des Gemeinderates

unsere Schulleiterin Ute Kerker sowie

zahlreiche Vorsitzende und Vertreter der Benninger Vereine und Kirchen

Vor allem willkommen heißen möchte ich jedoch die vielen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die heute aus ganz unterschiedlichen Anlässen geehrt werden.

Den Neujahrsempfang 2008 musikalisch eröffnet hat das 1. Orchester der Handharmonikaabteilung des TSV Benningen unter der Leitung von Hermann Schabatka. Wir freuen uns, nachher ein weiteres Musikstück von Ihnen zu hören.

Im Anschluss finden die Ehrung der verdienten Blutspender des Jahres 2007 und die Kulturehrung statt. Im zweiten Teil der Veranstaltung dreht sich dann alles um die Ehrungen im sportlichen Bereich. Zwischen der Kulturehrung und der Sportehrung dürfen wir uns alle auf die Darbietung der Schülerinnen und Schüler des Ballettatelier Boos unter der Leitung von Susanne Boos freuen. Soviel zum heutigen Programmablauf.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ein inzwischen verstorbener deutsch-polnischer Schriftsteller mit dem Namen Gabriel Laub hat den Jahreswechsel einmal wie folgt karikiert:

Der Jubel über den Jahreswechsel ist auch ziemlich banal – schließlich kommt ein neues Jahr jedes Jahr wieder. Jahre sind eine ziemlich solide Ware. Sie werden pünktlich geliefert, und jedes hält, was es verspricht: Genau ein Jahr, keine Sekunde mehr, aber auch keine Sekunde weniger. Wie in alten handwerklich-frühkapitalistischen Zeiten“.


Pünktlich auf die Sekunde genau kam auch diesmal der Jahreswechsel; wobei wir 2008 einen Tag zusätzlich geschenkt bekommen – nachdem wieder einmal Schaltjahr ist. Ich möchte Ihnen in den nächsten Minuten einige Gedanken übermitteln, die uns in Benningen zum Jahreswechsel bewegen.

Der Neujahrsempfang 2007 fand am 14. Januar in der Gemeindehalle statt. Knapp vier Wochen nach dem Brand unserer Kelter waren wir traurig und konnten es nicht fassen, dass dieses Unglück überhaupt entstehen konnte. Nach den Erkenntnissen der Kriminalpolizei handelte es sich um eine vorsätzliche Brandstiftung. Das stimmt einen auch ein Jahr nach diesem Brand sehr nachdenklich, auch wenn unser gemeinsames „Wohnzimmer“ heute noch schöner erstrahlt als je zuvor.

530.000 € hat es die Versicherung gekostet, diese historische Gebäude wieder in Betrieb zu nehmen. Die Gemeinde hat für ohnehin fällige Sanierungen und für den Einbau der Dachoberlichter insgesamt 70.000€ investiert. Seit Herbst des vergangenen Jahres steht der große Keltersaal mit Küche wieder allen Vereinen, aber auch Bürgerinnen und Bürgern für private Veranstaltungen zur Verfügung. Ich möchte an dieser Stelle noch einmal unseren Feuerwehrfrauen und –männern sowie den benachbarten Wehren danken, ohne deren schnelles und umsichtiges Handeln aus dem Unglück vermutlich eine Katastrophe geworden wäre.

Ende April 2007 wurde nach einer Bauzeit von 20 Monaten das größte Hochbauvorhaben in der Geschichte der Gemeinde Benningen eingeweiht: die Sporthalle in der Au. Über 1.000 Personen nutzten dabei die Gelegenheit, das neue Bauwerk kennen zu lernen. Die Abteilungen des TSV Benningen hatten dazu ein attraktives und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, so dass man gleich sehen, oder sogar selbst erfahren konnte, was in diesem Gebäude alles möglich ist.

Die Sporthalle ist gut ausgelastet. Am späten Nachmittag und in den Abendstunden könnten wir sie sogar mehrfach belegen, da neue Angebote wie Badminton geschaffen wurden. Am Wochenende finden regelmäßig die Heimspiele im Handball oder Tischtennis statt, die ersten Hallenfußballturniere wurden ausgetragen und im Dezember feierte die erste Ringermannschaft den Aufstieg in die Regionalliga. Gestern fanden erstmals in Benningen die Bezirksmeisterschaften im Freistilringen statt.

Nachdem der Sportbetrieb nun ein gutes halbes Jahr in Gang ist kann man in einer ersten Bilanz feststellen, dass sich die Sportlerinnen und Sportler in allen Sportarten, egal

ob groß oder klein,

ob Männlein oder Weiblein,

ob in Einzel- oder Mannschaftssportart,

ob Wettkampf- oder Breitensport,

ob Schule oder Verein,

ob Training oder Spiel

in diesem Gebäude wohl fühlen. Dies beweisen viele Rückmeldungen, die wir in den vergangenen Monaten erfahren haben. Dies ist für die Gemeindeverwaltung und den Gemeinderat eine Bestätigung, die Weichen richtig gestellt- und das Geld, hier handelt es sich um einen Gesamtbetrag von 4,4 Mio. €, richtig investiert zu haben.

In den kommenden Wochen und Monaten werden an dieser Stelle erneut die Bagger anrollen. Nach dem Abriss der altehrwürdigen TSV-Halle wird an gleicher Stelle über dem heutigen Festplatz ein kleines Wohnbaugebiet, voraussichtlich mit Reihen- und Mehrfamilienhäusern entstehen. Darüber hinaus hat die Gemeinde in einem Bebauungsplan schon vor mehreren Jahren festgelegt, dass außerhalb des Hochwasser-schutzdammes ein neuer Festplatz angelegt werden soll. Damit kann unsere traditionelle Kirbe wieder auf einem neuen Festplatz stattfinden, der an allen anderen Tagen des Jahres die Parkplatzproblematik im Bereich der beiden Fußballplätze entschärfen wird. Die Kirbe 2008 wird aber noch auf dem Parkplatz der Sporthalle stattfinden.

Neben dem Klimawandel und der „Bildung“ war die „Kleinkinder-betreuung“ auf der großen politischen Bühne eines der zentralen Themen. Quer durch alle Fraktionen wurde diskutiert, welcher Ort denn der richtige sei, um Kinder unter drei Jahren zu erziehen. Während die einen die Schaffung von hunderttausenden von Krippenplätzen fordern, wollten die anderen denjenigen Familien, die ihre Kinder zu Hause erziehen einen finanziellen Bonus gewähren. Die „Herdprämie“ – übrigens das Unwort des Jahres 2007 – machte die Runde. Angeheizt wurden die Überlegungen durch die unsagbar traurigen Schicksale von Kleinkindern, die von ihren Eltern im Stich gelassen wurden und zu Tode kamen.

Ich kann Ihnen, auch als dreifacher Familienvater, keine Antwort auf diese Fragen geben. Aus kommunaler Sicht halte ich es aber für unangebracht, dass sich der Bund in ein Thema einmischt, das die Länder zusammen mit ihren Städten und Gemeinden lösen müssen. Die Gesetze und Verordnungen, die in den vergangenen Monaten aus wahlkampftaktischen Gründen in aller Hektik erlassen wurden, stellen die Kommunen vor große Probleme. Im Jahr 2013 gibt es einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz in jeder Gemeinde. Wie soll das gehen? Wie sollen Kommunen diese Plätze anbieten obgleich sie gar nicht wissen, ob sie benötigt werden? Wie kann dies betriebswirtschaftlich sinnvoll funktionieren?

Fakt ist und bleibt, dass viele Familien oder Alleinerziehende Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren benötigen. Die Gemeinde Benningen hat dem Rechnung getragen und bietet in der umbenannten „Beethoven-Kindertagesstätte“ seit 01. April des vergangenen Jahres eine Betreuung für Kinder ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr, eine Ganztagesbetreuung als auch die Kombination daraus an. Die Erfahrungen, die wir in den letzten neun Monaten dabei gesammelt haben, sind sehr positiv. Bedingt durch die Tatsache, dass ein zweijähriges Kind zu Recht zwei Kindergartenplätze belegt, sind wir mittlerweile an die Kapazitätsgrenze in der Einrichtung gestoßen.

In den kommenden Monaten und Jahren wird sich zeigen, ob auch die Betreuung von unter Zweijährigen in einer neu zu gründenden Kinderkrippe gewünscht wird. Bislang deckt die Elterninitiative Benningen als eingetragener Verein mit ihren Angeboten die wichtigsten Bedürfnisse der Eltern in diesem Sektor ab. Darüber hinaus bin ich auch überzeugt, dass wir bei uns in der Grundschule die vorhandene Kernzeitbetreuung zu einer Ganztagesbetreuung erweitern müssen. Bislang gehen Grundschüler, die auch am Nachmittag noch nicht nach Hause können, in unsere Kindertagesstätte, wo sie von den Erzieherinnen betreut werden.

Insgesamt gesehen sind wir in Benningen im Bereich der Bildung und Betreuung von Kindern recht gut aufgestellt. Durch das Neubaugebiet „Steinlanden-Süd“ hat sich unser Ort wieder etwas verjüngt und wir würden uns freuen, wenn die Zahl der Kinder in den kommenden Jahren wieder deutlich zunehmen würde.

Nicht nur für die kleinsten Kinder, sondern vor allem für die älteste Bevölkerungsgruppe hat es im vergangenen Jahr ein besonderes Ereignis gegeben. Im März wurde mit dem Spatenstich der Baubeginn für ein Pflegeheim in der Bahnhofstraße beziehungsweise Mörikestraße markiert. Die Projektgesellschaft Pfeil aus Heilbronn zeichnet für den Bau des Pflegeheimes verantwortlich, welches der Arbeiter-Samariter-Bund betreiben wird.

Nachdem wir am 7. Dezember des letzten Jahres bereits das Richtfest feiern konnten bin ich sicher, dass zur Jahresmitte das Haus seiner Bestimmung übergeben werden kann. Dann sind 48 Pflegeplätze und nochmals neun betreute Wohnungen Realität geworden. In Benningen existiert dann eine Pflegeeinrichtung, die viele Menschen in den vergangenen Jahren vermisst haben. Der Wunsch, den viele ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger geäußert haben, nämlich den Lebensabend hier in unserer schönen Neckartalgemeinde verbringen zu können, kann nunmehr erfüllt werden.

Der ASB-Kreisverband betreibt seit einigen Monaten ein Pflegeheim am Römerhügel in Ludwigsburg. In Benningen und Großbottwar werden die Einrichtungen fast zeitgleich fertig gestellt, in Steinheim wird ein weiteres Pflegeheim gebaut. Ich bin überzeugt, dass sich in diesem Verbund eine solche öffentliche Einrichtung wirtschaftlich, aber auch menschlich betreiben lässt. Es wird die Aufgabe unserer örtlichen Gemeinschaft sein, dieses Pflegeheim in der Gemeinde zu verankern. Ich würde mir wünschen, dass die Kirchen, Vereine und Institutionen mit vielen ehrenamtlichen Helfern dazu beitragen würden. Das, was die Gemeindeverwaltung und der Bürgermeister hierzu beitragen können, wird gemacht. Überhaupt werden wir uns in den kommenden Monaten und Jahren Gedanken darüber machen, wie wir in Benningen mit dem demographischen Wandel umgehen werden. Ein Soziologe hat einmal treffend kurz zur Bevölkerungsentwicklung formuliert: wir werden weniger und wir werden älter!

Einen weiteren Fortschritt hat es auch in Sachen Umgehungsstraße von Benningen gegeben. Im Dezember haben wir die Mitteilung des Regierungspräsidiums erhalten, dass das Wasserrechtsverfahren für die zukünftige 1,1 Kilometer lange Landesstraße erfolgreich abgeschlossen wurde. Dieses war notwendig geworden, da die Planung für die neue Neckarbrücke zwischen dem Motorbootclub und den Sportplätzen gelegen, verengt wurde. Fachingenieure haben ausgerechnet, dass man das Brückenbauwerk auf diese Art und Weise bis einer Million Euro günstiger herstellen kann.

Damit sind aus unserer Sicht aber nun wirklich alle Vorleistungen und Planungen erbracht worden, damit diese für uns so wichtige Straße gebaut werden kann. Aus den Pressemitteilungen der letzten Wochen ist zu entnehmen, dass im Jahr 2008 noch kein Baubeginn für diese ca. 8 Millionen € teure Maßnahme erfolgen wird. Vielmehr hat die Ortsumfahrung von Ditzingen-Schöckingen offensichtlich den Zuschlag erhalten. Nach vielen Gesprächen mit Abgeordneten und den Verantwortlichen im Innenministerium und Regierungspräsidium bin ich vorsichtig optimistisch, dass des 2009 losgehen könnte. Zur Erinnerung: Bereits im Frühjahr 2002 haben wir den notwendigen Planfeststellungsersetzenden Bebauungsplan zur Rechtskraft gebracht.

Neben dieser, vom Land zu tragenden Maßnahme wird die Gemeinde Benningen die Straßensanierungen im Ort weiter fortsetzen. Nachdem in den vergangenen beiden Jahren die Marsstraße, die Merkurstraße und der Aichweg saniert wurden, sind für 2008 und 2009 die Bahnhofstraße und die Mörikestraße vorgesehen. Gerade der Bereich südlich der S-Bahn-Haltestelle war der Grund, dass Benningen in das Landessanierungsprogramm aufgenommen wurde.

Die Bahnhofstraße weist nicht nur zahlreiche Schlaglöcher und Unebenheiten auf – sie sollte an dieser städtebaulich markanten Stelle auch viel attraktiver gestaltet werden. In der Planung wurde diesen Argumenten Rechnung getragen. Darüber hinaus entstehen an einigen Flächen neue Parkmöglichkeiten. Das Land Baden-Württemberg beteiligt sich über die Ortskernsanierung mit einem stattlichen Zuschussbetrag an dieser Maßnahme.

Beim Thema Verkehr darf das 26 Millionen Euro teure Projekt des zweigleisigen Ausbaus zwischen Freiberg und Benningen nicht fehlen. Gerade an diesem Wochenende wird die bestehende Hilfsbrücke an unserem Feldwegdurchlass „Scheuernlehre“ durch die richtige Brücke ersetzt. In wenigen Wochen ist dann dieser Durchgang wieder passierbar, während dann die Umbauarbeiten des anderen Durchlasses auf Freiberger Gemarkung beginnen.

Baustellen wird es in diesem Jahr im bebauten Ortsbereich und unmittelbar am Rathaus geben. Dort entsteht in den nächsten Monaten ein neuer Zugang auf den derzeit in Betrieb befindlichen Nordbahnsteig. Neben einer Treppenanlage wird auch eine lange, behindertengerechte Rampe gebaut, die wir uns eigentlich schon mit der Inbetriebnahme des Bahnsteiges Ende November 2007 gewünscht hätten. Zwischen der Alemannenstraße und der Staibstraße gibt es Gleisverlegungen und von der Brücke an der Ludwigsburger Straße bis zum Ortsende hin werden Lärmschutz- und Gabionenwände errichtet. Wenn der Zeitplan eingehalten werden kann, wird das komplette zweite Gleis im Herbst 2009 in Betrieb genommen. Bis dahin müssen wir Beeinträchtigungen im Fahrplan aber auch durch Lärm und Dreck erdulden müssen.

Ein Schwerpunkt in der Arbeit des Gemeinderates wird in diesem Jahr die Überlegung sein, welches Nutzungskonzept die Gemeindehalle bekommen soll und welche Sanierungen durchzuführen sind. Das Gebäude feiert im April seinen 33. Geburtstag. Neben der Heizung und Lüftung sind Sanierungen im Fassadenbereich und beim Hallenboden unumgänglich. Gleiches gilt für die Bühnenbeleuchtung und –technik.

Wir werden darüber hinaus überprüfen, in wieweit das Gebäude im weitesten Sinne zum Vereinshaus werden kann. Aus den Erfahrungen vor allem unserer Kultur treibenden Vereine wäre es wünschenswert, Probenräume und Abstellräume zu erhalten. Aus den Diskussionen bei der Aufstellung des Belegungsplanes der neuen Sporthalle haben wir gelernt, dass wir unsere Gemeindehalle auch weiter für den Sport benötigen werden. Zu guter letzt haben sich auch die Anforderungen an die Räumlichkeiten der Gaststätte „Bürgerschenke“ verändert. Sie sehen: die Gemeindehallensanierung hat viele Facetten und muss aus diesem Grund durchdacht angegangen werden. Da die Gemeinde auch in diesem Bereich mit staatlichen Zuwendungen rechnet, wird mit dem Umbau erst zur Jahreshälfte 2009 begonnen.

Vielleicht werden Sie sich fragen, wie die finanziell nicht gerade auf Rosen gebettete Gemeinde Benningen diese vielen Aufgaben finanzieren will. Hat denn unser Schultes nicht immer gesagt, dass wir zu den ärmsten Kommunen im Landkreis Ludwigsburg gehören?

Daran, meine sehr geehrten Damen und Herren, hat sich bis heute noch nichts geändert. Allerdings profitieren auch wir in den letzten Monaten von den deutlich gestiegenen Steuereinnahmen beim Land und den anderen Kreiskommunen. Auch wenn sich beim örtlichen Gewerbesteueraufkommen bei uns leider keine Veränderung zeigt, sind doch die Anteile aus der Lohn- und Einkommensteuer bei uns im Steigen begriffen. In der morgigen Gemeinderatssitzung wird über einen Gemeindehaushalt beraten, der seit Jahren wieder einmal ein deutliches Plus im Saldo der laufenden Einnahmen und Ausgaben aufweist. Dies ist ein Grund zur Freude.

Auf der anderen Seite müssen wir konstatieren, dass wir selbst auf diese Entwicklung überhaupt keinen Einfluss nehmen können. Man muss kein studierter Ökonom sein um zu wissen, dass die Konjunktur in den kommenden Jahren auch wieder im Abschwung begriffen sein wird. Deswegen gibt es keinen signifikanten Grund, die solide Finanzpolitik, zu der wir in den vergangenen Jahren geradezu gezwungen wurden, zu verlassen. Die öffentlichen Einrichtungen zu erhalten, die wir am Ort geschaffen haben – von der Schule bis hin zu den Straßen, von der Sporthalle bis zu den Kindergärten, vom Bauhof bis zur Bücherei, vom Rathaus bis zum Museum, wird die Aufgabe der Zukunft sein.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

gestatten Sie mir zum Abschluss noch einige kurze Anmerkungen über eine Stärke, über die wir hier am Ort verfügen können: über das ehrenamtliche Engagement und über die örtliche Gemeinschaft, die uns immer wieder auszeichnet.

Ich bin zum Jahreswechsel häufig gefragt worden, was mir am nachdrücklichsten aus 2007 in Erinnerung bleibt. Trotz vieler spannender und schöner Erlebnisse habe ich die Veranstaltung unter dem Motto „einmalig & wertvoll“ genannt. Die Auktion der von unseren Kindern gestalteten Kunstwerke war in ihrer Konzeption und ihrer Wirkung, die die Bedeutung der nachwachsenden Generation so nachhaltig unterstrichen hat, tatsächlich einmalig und wertvoll. Ganz nebenbei ist dabei ein Förderbetrag von fast 5.000 Euro zusammengekommen, mit dem ein Lesezimmer in der Grundschule gestaltet und ausgestattet werden konnte.

Unzählige Helfer im Bereich der Eltern und Förderer waren notwendig, dass im Sommer das Grundschulfest über die Bühne gehen konnte. Viele ehrenamtlich Tätige haben beim TSV Benningen nicht nur die Sporthalleneinweihung gestemmt, sondern zusammen mit den anderen Sportvereinen den Fleckalauf ausgerichtet. Ohne das aufopferungsvolle Mitwirken von Mitgliedern des Handels- und Gewerbevereins Benningen wäre weder ein Kirbesonntag noch ein Weihnachtsmarkt möglich gewesen. Zahlreiche Vereine tragen mit ihrem kulturellen oder sportlichen Angebot – vom Rasenmäherrennen bis zum Konzert oder einer Hocketse zum Gemeinwohl bei. Die örtliche Feuerwehr oder das örtliche DRK bringen sich ebenfalls ein, die Kirchen sind eine unverrückbare Stütze und man könnte noch viel mehr Beispiele aufzählen. So gesehen dürfen wir uns in diesem Jahr auf die Neuauflage des Straßenfestes freuen.

Ich habe häufig den Eindruck, dass unser Reichtum in unserer Gemeinde in erster Linie dieses bürgerschaftliche Engagement ist. Darauf bin ich stolz, darauf dürfen wir alle stolz sein. Allen, die dazu in irgendeiner Weise beigetragen haben, möchte ich meinen Dank und meine Anerkennung aussprechen. Dies ist gerade in Zeiten, in denen Leistung und Flexibilität im Berufsleben gefordert sind, alles andere als selbstverständlich.

Zusammenfassend darf ich feststellen, dass wir viele Anlässe haben, uns in Benningen auf das Jahr 2008 zu freuen und optimistisch in die Zukunft zu blicken.

Der deutsche Physiker Georg Christoph Lichtenberg wird wie folgt zitiert:

in unser Betragen - Welt

in unseren Beutel - Geld

Witz unter unseren Hut

Feuer in unserem Blut

…ist dieser Wunsch nicht gut?

Diesem vierfachen Neujahrswunsch kann ich mich nur anschließen.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

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