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Neujahrsempfang Sonntag, 15. Januar 2017

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
verehrte Gäste,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
 
ich begrüße Sie ganz herzlich zum sechszehnten Neujahrsempfang der Gemeinde Benningen am Neckar, hier in unserer guten Stube, dem Keltersaal unseres Bürgerhauses.
 
Besonders willkommen heiße ich die Damen und Herren des Gemeinderats, Ute Kerker, Rektorin der Grundschule, Pfarrerin Dorothea Gabler von der evangelischen Kirche und zahlreiche Vereinsvorstände, die unserer Einladung gefolgt sind. Vor allem und ganz herzlich begrüßen möchte ich jedoch die zahlreichen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die heute zu ganz verschiedenen Anlässen geehrt werden.
 
Nach dem schwungvollen Auftakt durch das Jugendorchester des Musikvereins Benningen unter der Leitung von Oliver Schneider möchten wir in diesem Jahr mit der Kulturehrung beginnen, in der das Thema ehrenamtliches Engagement im Mittelpunkt stehen wird. Nach der Pause fahren wir mit der Sportehrung fort, der sich die Auszeichnung verdienter Blutspender anschließt. Wir setzen auch die Tradition fort, dass die Ehrungen sowie die Übergabe der Urkunden und Medaillen von einzelnen Laudatorinnen und Laudatoren überreicht werden, die über die zu Ehrenden und ihre Erfolge berichten.
 
Vor der Pause erwartet uns ein absolutes Sport-Highlight. Auf Grund der positiven Resonanz aus dem Publikum, haben wir für den heutigen Abend wieder Gymnastinnen der Rhythmischen Sportgymnastik aus dem Stützpunkt Fellbach-Schmiden eingeladen. So viel zum heutigen Programm.
 
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
was erwarten Sie vom gerade begonnenen Jahr 2017? Welche Wünsche würden Sie formulieren? Was wäre Ihnen besonders wichtig und welche Themen halten Sie für nicht so bedeutsam?
 
Auf Ihren wichtigsten Wunsch für das neue Jahr angesprochen äußerten sich in einer Umfrage 28 % der Befragten, dass Ihnen Gesundheit für sich und Ihre Familie am bedeutendsten sei. Auf Platz zwei mit einem respektablen Abstand bei 15 % wurde die Hoffnung ausgedrückt, dass es weniger Krieg auf der Welt geben sollte. Überraschend ist vor allem der Platz drei mit 10 %. Hier gaben die Befragten an, dass sie keine konkreten Wünsche haben.
 
Ja, sie haben richtig gehört oder gelesen: Jeder zehnte in Deutschland hat schon gar keine konkreten Wünsche mehr. Das bedeutet, dass man sich seine Wünsche schon erfüllt hat oder jederzeit erfüllen könnte. Natürlich wissen wir, dass es in unserem Land auch soziale Unterschiede gibt. Aber in der Tendenz spiegelt diese Umfrage ja die wirtschaftlich und finanziell gute Situation in Deutschland wieder. Ein Umstand, für den wir in ganz Europa bestaunt, man könnte auch sagen beneidet werden. Den wir, das sollte an dieser Stelle nicht verschwiegen werden – uns auch erarbeitet haben.
 
Die Konjunktur in Deutschland befindet sich seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 bzw. 2009 noch immer im Aufwind. Die Arbeitslosenzahlen stagnieren auf niedrigstem Niveau. Noch nie gab es so viele besetzte Arbeitsplätze im Land wie 2016. Damit ist es kaum verwunderlich, dass es bei den Steuereinnahmen weiter ordentliche Zuwächse gab, was den Gebietskörperschaften und den Sozialversicherungsträgern zugutekam.
 
Sicher haben Sie in den vergangenen Tagen auch die Meldung vernommen, dass alleine der Bund 2016 einen Überschuss von über 6 Milliarden Euro gemacht hat, die Öffentliche Hand insgesamt von 17 Milliarden Euro. Zahlen, die man sich vor über zehn Jahren – und vor allem in der tiefen Rezession nicht hätte im Traum vorstellen können.
 
Auch der Gemeinde Benningen am Neckar geht es finanziell gut – gut auf unsere Situation bezogen. In den vergangenen zehn Jahren wurden die Steuersätze konstant belassen und im Kernhaushalt der Gemeinde nur einmal ein Kredit aufgenommen. Trotzdem entstanden neue Einrichtungen wie die Sporthalle, die Gemeindehalle (nachdem die  Komplettsanierung einem Neubau gleichkam), die Kindertagesstätte Seelach, neue Straßen, ein Anbau an den Kindergarten Kirchtal, Ausbauten im Bereich unserer Grundschule und vieles mehr. Der Ausblick auf 2017 könnte doch kaum verheißungsvoller sein?
 
Aber da sind auch die anderen, leider weniger schönen Seiten, die unser Leben genauso bestimmen: 2016 wird in die Geschichtsbücher als ein Jahr der Attentate eingehen, die es weltweit, aber eben auch zweimal in Deutschland selbst gegeben hat. Die Schießerei in einem Einkaufszentrum in München und der feige Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt – unmittelbar neben der Gedächtniskirche als Synonym deutscher Geschichte lösten Fassungslosigkeit, Trauer, Angst und Beklemmung aus. Wer kann so etwas tun? Welche Motive sollte es für so etwas Grausames geben? Warum können wir so etwas nicht verhindern?
 
Natürlich wissen wir in unserer aufgeschlossenen und gebildeten Gesellschaft, dass wir nach solchen Tragödien nicht unsere freiheitliche demokratische Grundordnung aufgeben dürfen. Unsere seit 1949 gültige Verfassung hat uns – eben ohne große Änderungen auch nach schwierigen innenpolitischen Situationen wie in den siebziger Jahren – zu dem verholfen, was Deutschland heute ausmacht: mit seinen schaffigen und erfindungsreichen Menschen, in einem liberalen Sozialstaat der auch den Schwachen der Gesellschaft zur Seite steht, mit seinem Sinn für Kultur und Sport.
 
Wir können aber sicher alle nachvollziehen, dass es jetzt Menschen gibt, die sich aus Angst vor möglichen Terroranschlägen nicht mehr auf Großveranstaltungen trauen, oder zumindest ein mulmiges Gefühl haben, wenn man unter größeren Menschenansammlungen ist. Aus diesem Grund muss der Staat, müssen die handelnden Politiker und Verwaltungsfachleute alles dafür tun, dass wir das größtmögliche Gefühl der Sicherheit bekommen – und zwar im Rahmen unserer Verfassung. Das ist, so meine ich, auch durchaus möglich!
 
Und ein weiterer Rückblick auf das Jahr 2016 macht nachdenklich. Obwohl wir, wie vorher ausführlich beschrieben, in wirtschaftlich besten Zeiten unterwegs sind, herrscht weltweit in Teilen der Bevölkerung eine Unzufriedenheit über die Entscheidungen, die in der Politik getroffen werden. Diese kann sogar so groß sein, dass man sich aus erfolgreichen europäischen Staatensystemen verabschieden möchte oder dass Menschen gewählt werden, die sogar noch mit ihrem mangelnden Anstand kokettieren; Hauptsache, es wird anders. Wie sehr der Brexit und der neue amerikanische Präsident die Welt verändern werden, können wir in den Neujahrsempfängen der kommenden Jahre analysieren. Sorge bereiten mir die Auswirkungen auf die globale Finanzwirtschaft, auf das Verhältnis zwischen den Religionen und den Klimawandel weltweit.
 
Aber auch in Europa ist der Populismus weiter auf dem Vormarsch: in Frankreich, wie die Meinungsumfragen zu den Präsidentschafts-kandidaten 2017 beweisen. In Österreich, wo im vergangenen Jahr beinahe der Kandidat der Freiheitlichen Partei Österreichs zum Präsident gewählt worden wäre und weitere Beispiele würden sich in der Schweiz, in Holland oder Dänemark finden.
 
Und in Deutschland? Beim Blick auf die Ergebnisse der zahlreichen Landtagswahlen im Jahr 2016 ist festzustellen, dass die AfD aus der vermeintlichen Unzufriedenheit Werte von weit über 20 % im Osten der Republik erzielen kann. Niemand hätte es vor einem Jahr auch möglich gehalten, dass bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg sich der Protest in einem Wert von 15 % kumuliert.
 
Vorgestern fand im Kreishaus der traditionelle Neujahrsempfang des Landkreises Ludwigsburg statt. Im Mittelpunkt standen dabei die deutsch-französische Freundschaft und die zahlreichen Städtepartnerschaften zwischen den Kommunen aus dem Landkreis und ihren französischen Freunden als so wichtige europäische Achse im Mittelpunkt. Dabei waren die vorher angesprochenen Wahlen in Deutschland und Frankreich ein wichtiges Thema.
 
Der Ludwigsburger Oberbürgermeister Werner Spec hat in seinem Grußwort so treffend formuliert, dass die demokratischen Parteien in Deutschland wie in Frankreich doch wissen, welche politischen Schritte für die Menschen im Herzen von Europa zu unternehmen sind und der Unterschied zwischen diesen Parteien doch eher darin besteht, ob sie dabei wirtschaftliche, soziale oder ökologische Ausprägungen einbringen. Allerdings hätte man zuletzt aus Angst vor der Abstrafung des Wählers auf die eine oder andere unpopuläre Entscheidung verzichtet und damit einen gewissen Grund für etwaige Unzufriedenheit geliefert.
 
Ich würde mir deswegen wünschen, dass gerade bei den anstehenden Präsidentschaftswahlen in Frankreich und der im September 2017 stattfindenden Bundestagswahl die demokratischen Grundsätze, der Ideenreichtum für die Menschen in unserem Land und die Realitäten jenseits des postfaktischen Handelns im Mittelpunkt stehen. Übertriebener Nationalismus, Egoismus und Rassismus sind eben keine guten Ratgeber bei der Fortentwicklung unseres schönen Landes.
 
Gestatten Sie mir an dieser Stelle noch einen dritten Aspekt, der mich bewegt und der in seiner Ausprägung schwierige Auswirkungen auf das Handeln in unseren Städten und Gemeinden haben kann: Seit Dezember 2015 ist die Gemeindeordnung geändert, die Bürgerbegehren und Bürgerentscheide erleichtert hat, da über fast alle kommunale Themen abgestimmt werden darf und die verpflichtenden Quoren abgesenkt wurden.
Auf den ersten Blick ist das sicher sehr positiv. Was könnte es denn besseres geben, als eine basisdemokratische Entscheidung? In der Schweiz funktioniert dieses System auf allen Ebenen von der Gemeinde über die Kantone bis zum Bund routiniert. Alle Macht dem Volk, was könnte da Nachdenkens wert sein?
 
Wer im Jahr 2016 die Bürgerentscheide in Baden-Württemberg – und im Besonderen im Landkreis Ludwigsburg verfolgt hat – kommt zwangsläufig zum Ergebnis, dass es viele, zwar kommunalpolitisch umstrittene Themen gibt, die sich aber auf Grund der Komplexität und Folgewirkungen nicht einfach mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten lassen. Ein Bürgerentscheid kann aber eben nur mit so einer einfachen Fragestellung durchgeführt werden. Was Gemeindeverwaltung und Gemeinderat vielleicht über Wochen und Monate mühsam analysiert, ausgearbeitet und abgestimmt haben, lässt sich in komplizierten Fällen aber nicht der breiten Bevölkerung gegenüber darstellen.
 
Die Ergebnisse mehrerer Bürgerentscheide deuten darauf hin, dass man vermeintliche Belastungen vor Ort und vor allem vor der eigenen Haustüre lieber ablehnt. Damit wird aber die notwendige Entwicklung in unseren Städten und Gemeinden ausgebremst, von der aber alle profitieren würden.
 
Nachdem die Gesamtzahl der Stimmen für die Gültigkeit von Bürgerentscheiden reduziert  wurde, besteht darüber hinaus die Gefahr, dass letztendlich Minderheiten über die stillschweigende – und nicht vollständig zur Wahl gehende – Mehrheit entscheiden. Besonders bemerkenswert fand ich die Bürgerabstimmung über die Frage einer Asylbewerberunterkunft, die an einer Stelle im Ort gebaut werden sollte. Je weiter das Wahllokal vom Standort dieses Flüchtlingsheims entfernt war, desto größer war die Befürwortung für den Bau.
 
Die Städte und Gemeinden haben sich seit der Gründung unseres Bundeslandes im Jahr 1952 sehr gut mit den bisherigen Regelungen entwickelt, die auch die Bürgerbeteiligung an vielen Stellen vorsieht und Bürgerentscheide ermöglichte. Alle Macht geht vom Volke aus – dieser Grundsatz gilt auch durch die alle fünf Jahre stattfindenden Kommunalwahlen. Die jahrzehntelange Erfahrung lehrt, dass man dem Gemeinderat durchaus zutrauen kann, dass er in seinen Entscheidungen ausschließlich zum Wohle der Bevölkerung agiert, auch und gerade bei sehr schwierigen und komplexen Entscheidungen. Ich erlaube mir auch die Feststellung, dass dies in den letzten Jahren in Benningen sehr gut funktioniert hat – wie sonst wäre es zu erklären, dass die vorher genannten Projekte trotz Finanzknappheit Realität werden durften und dass auch bei der letzten Wahl alle angetretenen Gemeinderätinnen und Gemeinderäte wiedergewählt wurden? Ich spreche im Namen des Gremiums wenn ich Sie bitte, den Kurs im Gremium offen, kritisch, aber auch vertrauensvoll zu begleiten.
 
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
gestatten Sie mir, auf einige Projekte und Veranstaltungen einzugehen, die uns 2017 beschäftigen werden und die – so haben wir zumindest bislang festgestellt – offensichtlich nicht in Frage gestellt werden, sondern durchaus gewünscht sind.
 
An diesem Wochenende werden die wichtigsten Gewerke für die neue Aussegnungshalle öffentlich ausgeschrieben. In einer Mehrfachbeauftragung im Herbst 2015 hat ein Fach- und Sachpreisgericht unter Beteiligung von Gemeinderat und Bürgermeister den Entwurf des Architekturbüros Ernst aus Stuttgart zum Sieger gekürt. Die Planungen wurden im Laufe des Jahres 2016 verfeinert, das Baugesuch im Juli 2016 beraten. Zu diesem Zeitpunkt waren schon die meisten Scheunen und die Schreinerei in der Gartenstraße 8 abgebrochen. Wer jetzt auf die Fläche sieht kann sich vorstellen, dass dort neben der Aussegnungshalle auch das Leichenschauhaus mit Nebenräumen und ein Abschiedsgarten, sowie die notwendige Zufahrt mit Stellplätzen entstehen können. Der Abwasseranschluss in Richtung der Kastellstraße konnte im Sommer des letzten Jahres auch schon durch eine Spülbohrung hergestellt werden.
 
Mit dem Abriss des Gebäudes in der Kastellstraße 12 wurden auch die dringend notwendigen Stellplätze am Friedhof realisiert, gleichwohl die Restarbeiten noch in den nächsten Wochen erfolgen werden. Es ist bedauerlich und auch nicht akzeptabel, dass wir seit fast einem halben Jahr auf die Baugenehmigung warten müssen, obwohl wir sogar Anregungen der Nachbarn schon umgesetzt haben und die minimal geräuschintensiven  Kühleinrichtungen ins Gebäude verlegen werden. Letztendlich hängt es daran, dass Fachbehörden einfach nicht ihrer Aufgabe nachkommen. Natürlich liegt es auch in unserem Interesse, dass die Fläche grob nach römischen Funden untersucht wird. Es kann aber nicht sein, dass wir vom zuständigen Landesdenkmalamt monatelang keine Rückmeldung bekommen. Wir gehen aber – positiv gestimmt – davon aus, dass die Untersuchung bis zum geplanten Baubeginn im April 2017 abgeschlossen werden kann. Das Gesamtprojekt wird nach heutigem Stand 2,3 Millionen Euro kosten; das Land hat uns im abgelaufenen Jahr einen stattlichen Zuschuss in Höhe von 480.000 Euro gewährt.
Ebenfalls im April startet die Tiefbausaison in Benningen mit der Neugestaltung der Gottlieb-Storz-Straße und Teilen der Jahnstraße. Dabei werden nicht nur Fahrbahn und Gehweg erneuert, sondern sämtliche Wasserleitungen und Kanäle samt den dazugehörigen Hausanschlüssen erneuert. Wir setzen damit die wichtige Arbeit fort, unsere Straßen und Leitungen rechtzeitig zu erneuern. So sind diese Straßenverbindungen bereits die Nummer 20 seit der Jahrtausendwende. Natürlich ist dies für die Gemeinde mit Kosten, für die Anwohner mit Lärm und Dreck verbunden. Allerdings halten die so sanierten Straßen in der Regel wieder 40 bis 50 Jahre.
 
Mitten in der Planungsphase sind wir bezüglich der naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen für die zuletzt erschlossenen beiden Baugebiete. Sie haben sicher erfahren, dass es Überlegungen gibt, den alten Sportplatz am Neckar aufzugeben, um gerade dieses Gelände mit einem Neckarseitenarm mit dazugehörigem Laichgewässer und mit Wegeführungen zu versehen. Das geht aber nur, wenn wir zuvor einen neuen Sportplatz bauen können, der unmittelbar neben dem jetzigen Gelände am Sanitärgebäude entstünde. Nach einer Rundfahrt zusammen mit den Verantwortlichen des TSV 1899 Benningen könnte sich der Gemeinderat hier einen Granulat freien Kunstrasenplatz vorstellen, gleichwohl alleine der Platz wohl schon eine Million Euro verschlingen würde. Im günstigsten Fall könnte noch 2017 mit dem Bau begonnen werden, sofern wir positive Zuschuss-Signale erhalten und Eigentümer der notwendigen Flächen werden können.
 
Den Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung intensiv beschäftigen wird 2017 der Bau einer provisorischen Kindertagesstätte. Die enorm gestiegenen Nachfrage nach Betreuungsplätzen unter 3 und unter 2 Jahren, sowie der häufig artikulierte Wunsch nach Ganztagesbetreuung zeigen, dass die Gemeinde gefordert ist, hier eine gute Lösung zu finden. Hinzu kommt, dass wir im abgelaufenen Jahr 72 Geburten hatten; ein Wert den es seit sehr vielen Jahren nicht mehr gab – über den wir uns als Gesellschaft sehr freuen – der die Situation bei der Kinderbetreuung aber noch verschärft. Der Gemeinderat wird in den nächsten Wochen die richtungsweisenden Beschlüsse für das Provisorium fassen und ggf. müssen sich die örtlichen Kindergartenträger mit dem Neu- oder Ausbau einer bestehenden Einrichtung beschäftigen.
 
Nachdem die Gemeinde das Areal rund um die Krone städtebaulich neu ordnen möchte, werden 2017 die Planungen für eine Flüchtlings- und Obdachlosenunterkunft abgeschlossen werden, die neben dem Gemeindebauhof entstehen soll und mit deren Realisierung vielleicht noch dieses Jahr begonnen wird. Außerdem wird man auch um Sanierungsleistungen im Rathaus nicht umhinkommen, da die sanitären Anlagen aus dem Jahr 1972 stammen, der Brandschutz verbessert werden muss und das Gebäude, schon aus Vorbildgründen barrierefrei mit einem Aufzug versehen werden sollte. Beide Projekte werden aller Voraussicht nach die Millionengrenze überschreiten, so dass die Gemeinde staatliche Zuschüsse beantragt hat bzw. beantragen wird.
 
Nur indirekt Einfluss auf die Fortführung der Baumaßnahme hat die Gemeinde im Bereich der Umgehungsstraße. Wir alle mussten letztes Jahr feststellen, dass nach Abschluss der Feldwegüberführung zum Sportplatz keine weiteren Bauaktivitäten erfolgt sind, gleichwohl doch der Brückenschlag über den Neckar hätte begonnen werden sollen. Entgegen mancherlei Gerüchten am Ort wird die Straße weitergebaut und die realisierten 20 Meter müssen auch nicht abgerissen werden, wie mancher schon vermutete. Letztlich müssen sich das Land als Straßenbaulastträger und die Firma Epple, nördlich an den Neckar angrenzend bei der Baustellenabwicklung einigen. Die Gemeinde unterstützt hier nach Kräften, so dass ich Zuversichtlichkeit ausstrahlen möchte, dass eine Einigung sehr zügig gelingt. Nach einer europaweiten Ausschreibung, die entsprechend Zeit des Vorlaufs kostet, könnte es dann mit dem für Benningen so wichtigen Projekt weitergehen.
 
Der Gemeinderat wird sich schon morgen in einer Woche mit dem Haushaltsplan 2017 beschäftigen, in dem noch viele weitere kleinere und größere Projekte für unsere schöne Gemeinde aufgeführt sein werden.
 
Freuen dürfen wir uns auch wieder auf verschiedene Veranstaltungen im Jahr 2017 – allen voran das Straßenfest, welches am Wochenende des 15. und 16. Juli 2017 noch am bewährten Standort in der Marbacher Straße und im Wasen gefeiert werden soll. Wir setzen auf unsere Vereine und deren Mitglieder, damit wir ein gemeinschaftliches Fest mit guter Stimmung und familiärer Atmosphäre zelebrieren können. Beim Rückblick auf den Weihnachtsmarkt haben wir einmal mehr spüren können, wie wunderbar eine solche Veranstaltung angenommen wird und wie positiv die Meinungen danach sind.
 
Gerade die Vereine sind – was unsere Angebote bei Soziales, Sport und Kultur angeht, unsere örtlichen Garanten für Abwechslungsreichtum. Nächste Woche steigt das erste sportliche Highlight in Benningen in 2017. Dann finden in der Sporthalle in der Au die Bezirksmeisterschaften im Ringen statt. Handball-Bundesliga der Spitzenklasse wird aller Voraussicht nach wieder im Sommer an gleicher Stelle durch den Förderverein der HSG Neckar präsentiert. Wir freuen uns auf die Sportwoche der Fußballer, das Elfmeterturnier, den Sommerbiathlon des Skiclubs, das Fischerstechen des Angelsportvereins oder die Spieltage des Tennisclubs auf der schönen Sportanlage bei der Gemeindehalle.
 
Im April möchte die Gemeindeverwaltung zusammen mit den Sporttreibenden Vereinen ein abwechslungsreiches Programm mit Spiel und Spaß anlässlich des 10. Geburtstages unserer Sporthalle in der Au zusammenstellen. Ja, Sie haben richtig gehört. Dieses Bauwerk ist 2007 fertig gestellt worden – und heute nicht mehr wegzudenken!
 
Aber nicht nur im sportlichen Bereich; auch im kulturellen und sozialen Bereich ist Verlass auf Benninger Vereine: Denken Sie an „Schwäbisches in der Kelter“, die Feste von Akkordeonverein und Deutschem Roten Kreuz im Hardtwald, Konzerte des Gesangvereins, Musikgala des Musikvereins, ein vom Backhausverein organisiertes Theaterstück, das Benninger Weindörfle, den Museumstag mit dem Bund für Heimatkunde, das Kelterfest, das Open-Air Konzert an der Gemeindehalle, die Tage der offenen Tür der Feuerwehr, die Kirbe und – seit neuestem mit unserem neuen „Kulturzentrum“ in der Krone als Begegnungsstätte für Flüchtlinge und Einheimische.
 
Wir besitzen einen Reichtum an ehrenamtlichem Engagement; sonst würden alle diese Veranstaltungen nicht stattfinden können. Ich nutze die Gelegenheit heute mich – einmal mehr – für diese Angebote am Ort zu bedanken, im Sinne aller Menschen in Benningen und Umgebung. Die Einwohnerzahlen sind in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen auf aktuell mehr als 6.400 Einwohner. Ich hoffe und wünsche mir, dass vor allem die Vereine von diesem Zuwachs profitieren.
Im Wort Gemeinde, steckt das Wort „gemeinsam“. Uns eint der Wunsch, dass wir in Benningen gerne leben, arbeiten, in den Kindergarten oder zur Schule gehen, im betreuten Wohnen oder Pflegeheim leben, unsere Freizeit in vielen Einrichtungen verbringen möchten. Viele bringen sich an den verschiedensten Stellen am Ort ein: Vereine, Kirchen, Institutionen, die Betriebe, die Dienstleistungsunternehmen und die Gemeinde selbst mit ihren öffentlichen Einrichtungen inklusive der wichtigen freiwilligen Feuerwehr. Aus vielen Mosaiksteinen des Helfens und des Einbringens setzt sich Benningen zusammen.
 
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
wir haben in unserer schönen Gemeinde allen Grund, mit Zuversicht und Freude in das neue Jahr zu gehen. Meine Frau und ich wünschen Ihnen für das Jahr 2017 alles erdenklich Gute. Es möge erfolgreich, es möge gesund und es möge friedlich sein. Und wir geben Ihnen ein kurzes Gedicht von Wilhelm Busch mit auf diesen Jahresweg, das die älteren von Ihnen vielleicht aus ihrer Poesie-Album-Zeit kennen:
 
Will das Glück nach seinem Sinn
Dir was Gutes schenken,
Sage Dank und nimm es hin
Ohne viel Bedenken.
 
Jede Gabe sei begrüßt,
Doch vor allen Dingen:
Das, worum du dich bemühst,
Möge dir gelingen.
 
Vielen Dank, dass Sie mir zugehört haben.

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