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Benningen bekommt ein Pflegeheim auf dem Areal "Römerkastell"
Benningen bekommt ein Pflegeheim auf dem Areal "Römerkastell"
Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) betreibt die Einrichtung, die von der Projektgesellschaft Pfeil aus Heilbronn gebaut wird
Die ersten Weichenstellungen erfolgten bei der Klausurtagung des Gemeinderates im Januar 2005 in Waldenburg. Bei diesem Termin wurde zum einen der Standort „Römerkastell“ in der Bahnhofstraße favorisiert und zum anderen die Verwaltung beauftragt, Gespräche mit potenziellen Betreibern und mit dem Grundstücks-eigentümer aufzunehmen. Das Gebäude "Römerkastell" wird derzeit als staatliche Asylbewerberunterkunft genützt, die aber zum 31.10.2006 geschlossen wird.
Bei der Suche nach möglichen Betreibern war schon vor den ersten Gesprächen klar, dass ein Kleeblatt-Heim für Benningen nicht in Betracht kommt, nachdem die Gemeinde für diesen Fall ein Grundstück hätte zur Verfügung stellen und 30 % der Investitionskosten hätte zahlen müssen. Das Alexanderstift, der Arbeiter-Samariter-Bund und die Evangelische Heimstiftung bekundeten ihr Interesse an einer Trägerschaft und legten 2005 eine Planung vor, wie ein Pflegeheim an diesem Standort aussehen könnte. Darüber hinaus besichtigte der Gemeinderat jeweils eine Einrichtung dieser Träger.
In einer weiteren Sondersitzung des Gemeinderats am 06. März 2006 wurde beschlossen, auf dem Grundstück auch betreute Wohnungen vorzusehen, die das bestehende Angebot in Benningen am Dengelberg ergänzen und integrieren sollen. Außerdem einigte man sich auf Grund der ungewissen Zukunft und der zeitlichen Verzögerung darauf, ohne staatliche Förderung bauen zu lassen. In der Sitzung am 10. April 2006 stimmte eine große Mehrheit des Gemeinderats für das Konzept des ASB, da dieser die flexibelste und wirtschaftlichste Planung vorgelegt hatte.
Gemeinderätin Gabriele Kölbel-Schmid (FWV) hob den idealen Standort für das Pflegeheim in Nähe der S-Bahn hervor und zeigte sich erfreut, dass die Grundstücksverhandlungen positiv abgeschlossen werden konnte. „Wir schlagen mit diesem Projekt drei Fliegen mit einer Klappe“, so Gemeinderat Manfred Meister (SPD). Er spielte darauf an, dass der Ort die Belastung einer so großen Asylbewerberunterkunft nicht mehr tragen müsse und dafür ein Pflegeheim bekomme, das auch städtebaulich Akzente setzt. Gemeinderat Edgar Brucker (CDU) lobte in diesem Zusammenhang die gute Vorbereitung der Gemeindeverwaltung und des externen Beraters.
Die Vertreter des Arbeiter-Samariterbundes freuten sich, den Zuschlag in Benningen bekommen zu haben, zumal die Organisation fast zeitgleich in Ludwigsburg ein ähnliches Projekt umsetzen werde. Im neuen Pflegeheim sehen die Planungen im Erdgeschoss ein bis zwei Wohngruppen vor. Auf der zweiten Ebene können dann auch Schwerstpflegebedürftige betreut werden. Insgesamt werden ca. 46 Pflegeplätze geschaffen. Man gehe davon aus, dass in der Einrichtung 25 Vollzeitstellen entstehen werden. Außerdem sei vorgesehen, dass es eine Kooperation zwischen den ca. 8 betreuten Wohnungen am Pflegeheim und den 14 betreuten Wohnungen am Dengelberg gibt. Überhaupt sei dem ASB daran gelegen, die Einrichtung in der Bevölkerung zu verankern.
Für den Investor, die Pfeil Projektentwicklung aus Heilbronn, erläuterte Stefan Pfeil die Planungen des ca. 4,8 Mio. € teueren Gebäudes. Er freute sich, dass man sich hier in einem Wettbewerb gegen die Planungen von anderen Architekten hatte durchsetzen können.
Bürgermeister Klaus Warthon erläuterte, dass noch dieses Jahr mit dem Abbruch des bestehenden Gebäudes begonnen werden könne. Nachdem sich das Grundstück im Sanierungsgebiet befindet, beteilige sich auch das Land an diesen Kosten. In der anschließenden Gemeinderatssitzung fasste der Gemeinderat einstimmig den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Römerkastell“. Wenn alles positiv verlaufe, können das Pflegeheim noch im Jahr 2008 in Betrieb gehen. Vorgesehen ist, dass die Bevölkerung in Form einer Bürgerversammlung noch vor der Sommerpause über das Projekt informiert werde. Der Termin hierfür wird noch rechtzeitig bekannt gegeben.
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