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12. Neujahrsempfang der Gemeinde Benningen am Neckar

Am Sonntag, 13. Januar 2013 fand im voll besetzten Bürgerhaus Kelter/Altes Rathaus der 12. Neujahrsempfang der Gemeinde statt, der in diesem Jahr von der Jugendkapelle des Benninger Musikvereins unter der Leitung von Oliver Schneider eröffnet wurde.

An diese musikalische Einstimmung schloss sich die Neujahrsrede von Bürgermeister Klaus Warthon an. Sie ist im Anschluss an diesen Bericht abgedruckt.

 

Bürgermeister Klaus Warthon wies in seiner Funktion als 1. Vorsitzender des DRK Ortsvereins in seinem Grußwort auf die Wichtigkeit des Blutspendens hin und drückte die Hoffnung aus, dass die Anwesenheit der verdienten Blutspender den einen oder anderen dazu motivieren könnte, ebenfalls Blut zu spenden.

 

Die Ehrennadel in Gold für 10-maliges Blutspenden erhielten Bianka Ganzert, Tatjana Heim, Ronald Henning, Markus Keberer, Johann Rath und Claudia Velte.

 

Für 25 Spenden wurden Heiner Brosi, Kerstin Hiebendahl, Frank Hirschka, Martina Hofmann, Michael Ledwig und Aileen Leichsenring mit der Ehrennadel in Gold mit goldenem Lorbeerkranz und eingravierter Spendenzahl 25 ausgezeichnet.

 

Für 50 Spenden wurden Siegfried Landenberger, Edwin Lang, Ute Löwmit der Ehrennadel in Gold mit goldenem Lorbeerkranz und eingravierter Spendenzahl 25 ausgezeichnet.

Gemeinderat Thomas Waldvogel zeichnete in der anschließend beginnenden Kulturehrung Ulrich Lenz für sein langjähriges Wirken bei der Freiwilligen Feuerwehr in Benningen aus.

Die zweite Ehrung im kulturellen Bereich durfte Ordnungsamtsleiterin Anja Daudert vornehmen. Die Mini- und die Maxigruppe des Jugendrotkreuzes des DRK Ortsvereins wurden für die herausragenden Leistungen bei der Kreismeisterschaft ausgezeichnet, bei der beide Gruppen in der jeweiligen Altersklasse den Meistertitel nach Benningen holen konnten.

Anschließend hatte Bürgermeister Warthon die Ehre, das langjährige ehrenamtliche Engagement von Lore Brendel und Heide Rehr gebührend zu honorieren. Frau Brendel ist seit 30 Jahren aktiv beim Benninger Arbeitskreis Altenhilfe tätig und kümmert sich dort um die Belange älterer Mitbürger. Frau Rehr hat sich der Betreuung von Kindern und Jugendlichen verschrieben und treibt deshalb seit 15 Jahren den Arbeitskreis Suchtvorbeugung unter dem einprägsamen Namen „Kiste“ um.

Die Laudatio für die Ausnahme-Balletttänzerin Olivia Haas konnte Gemeinderätin Angelika Kroll „nur“ stellvertretend an Frau Katharina Berner richten. Sie nahm die Glückwünsche für die herausragenden Leistungen der jungen Tänzerin entgegen.

Vor der Pause begeisterte die Formation „Rock’n Ropes der TUS Freiberg unter der Leitung von Marlene Weißhaar (Praktikantin bei der Gemeinde Benningen) die Gäste mit ihrer Darbietung.

Nach der Pause eröffnete die Gemeinderätin Petra Kutzschmar die Sportehrung, indem sie die Abteilung Ringen des TSV Benningen ehrte. Neben den zahlreichen Einzeltiteln und Platzierungen, die in dieser Sportart regelmäßig von Benninger Sportlern erreicht werden, ist besonders der frühzeitig gesicherte Meistertitel der 1. Mannschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Oberliga zu erwähnen. Einen ganz außergewöhnlichen Grund für eine Ehrung lieferte Antonio Silvestri: bei den Olympischen Sommerspielen in London durfte er bei vier Finalkämpfen zum Teil als Kampfrichter und zum Teil als Mattenpräsident dabei sein und ließ damit für sich einen „Sportlertraum“ wahr werden.

Es wurden geehrt: Antonio Silvestri, Philipp Reichert, Helene Kluge, Henry Kluge, Achim Vollmer, André Flick, Marcel Flick, Philipp Huissel, Fabio Sax, Paul Weigelt, Theodoros Singiridis, Tobias Adolf und Konstantin Schneider.

Danach kam Gemeinderätin Sonja Lenz auf die Bühne, die Simon Kutzschmar für seine Erfolge mit der BSG Ludwigsburg (Basketball) auszeichnete. Höhepunkt war dabei der Gewinn des deutschlandweit ausgetragenen DBB-Pokals.

 

Für die sportlichen Glanzlichter im Tennissport hatte 2012 Gundula Wieland gesorgt, die seit Jahren für ihre nationalen und internationalen Erfolge ausgezeichnet wird. Sie konnte im vergangenen Jahr zwei Deutsche Meistertitel und einen Vizemeistertitel erringen. Hauptamtsleiterin Kerstin Walter übernahm bei dieser Sportart die Ehrung.

 

Ähnlich meisterhaft ging es bei der Ehrung der A- und B-Jugend der Abteilung Fußball zu. Anna Englert vom Sport- und Kulturausschuss konnte beiden Mannschaften zum Gewinn der Meisterschaft in der Leistungs- bzw. Kreisstaffel gratulieren. Folgende Spieler waren beteiligt:

 

Faruk Simsek, Felix Lederer, Jan von Berg, Avni Balaj, Egzon Misimi, Arian Garussi, Daniel Bunderla, Marco Djurdjevic, David Sarcev, Justin Hill, Björn Rewitzer, Nico Hanke, Pascal Nießner, Ruben Meier und Michael Brendel¸ Avni Balaj, Marco Djurdjvic, Justin Hill, Philipp Reichert, André Benzinger, Luca Fema, Elvedin Halilovic, Luca Hanke, Deniz Kaya, Nico Klink, Yannik Krüger, Ermin Sejdovic und Kerem Ünal.

 

Die stellvertretende Bürgermeisterin Gabriele Kölbel-Schmid ehrte anschließend Simone und Janina Späth, die bei den Crossmeisterschaften der Leichtathletinnen jeweils den Kreismeistertitel erreichen konnten. Sophia Gampper holte sich bei den Kreismeisterschaften den Titel im Staffellauf.

 

Der „Handballer“ Klaus Warthon freute sich, eine Ehrung in diesem Sport vornehmen zu dürfen. Zuvor ließ er es sich jedoch nicht nehmen, die anwesenden Gäste über die unerwartete Niederlage der deutschen Nationalmannschaft gegen die tunesischen Spieler bei der Handball-WM zu informieren. Neben der insgesamt sehr erfolgreichen Saison wurde insbesondere die Frauen-Mannschaft der HSG Neckar hervorgehoben, die nach mehreren Jahren Anlauf den Aufstieg von der Bezirksklasse in die Bezirksliga erreicht hatte. An diesem Erfolg waren beteiligt:

 

Lisa von Berg, Sandra Gojny, Stephanie Harsch, Jennifer Hoffmann, Karin Keinath, Jasmin Killinger, Stefanie Kötzle, Vera Kutzschmar, Julia Leipold, Isabell Lemke, Anja Müller, Annika Muras, Lisa Paul, Sarah Pohlner, Mia Ramacher, Lisa Reisinger, Tamara Schmutz, Martina Seedorf, Vanessa Tietze, Lisa Verheyen, und Kristina Zimmermann.

 

Sowohl die weibliche als auch die männliche A-Jugend dürfen sich Meister der Bezirksklasse in der Spielzeit 2011/2012 nennen. An diesen schönen Erfolgen waren beteiligt:

 

Rika Ott, Viktoria Schwarz, Alina Huber, Carina Funke, Lara Demand, Sarah Schenke-Elsner, Helen Roith, Anna Behringer; Tobias Schminke, Marcel Weissinger, Thomas Schneider, Marvin Heiß, Tim Böhm, Max Pohlner, Kai Baklorz, Steffen Gehrmann, Timon Strube, Moritz Laufenberg, Jan Wirsing und Timo Breitenbücher.

 

Stammgäste bei der Sportehrung sind Monika Kiofsky-Walter und Paul Kiofsky vom Schützenverein Neckarweihingen, die auch in diesem Jahr Kreismeister- bzw. Bezirksmeistertitel holen konnten. Gemeinderätin Ilse Käß konnte darüber hinaus im Bereich des Schützensports auch Miriam Ehlert vom SC Ludwigsburg auszeichnen, die im Jahr 2012 ebenfalls Kreis- und Bezirksmeisterin wurde und es mit einem dritten Platz sogar aufs Treppchen bei den Landesmeisterschaften schaffte. Zum ersten Mal konnte Dieter Höferlin vom Schützenverein Großsachsenheim geehrt werden. Er errang den Kreis- und Bezirksmeistertitel bei groß- und kleinkalibrigen Waffen.

Wie auch im vergangenen Jahr konnten die sportlichen Leistungen von Fabio Sax im Bereich des Motorbootsportes geehrt werden. Bei den Landesmeisterschaften in Iffezheim hatte er sich in der Rennbootklasse MS11 mit dem 1. Platz für die Deutschen Meisterschaften in Berlin qualifiziert, wo er den 5. Platz holte. Markus Fischer konnte auch Sebastian Doderer gratulieren, der bei den Landesmeisterschaften im Schlauchbootslalom der Klasse M1 den 1. Platz belegte.  

Zum Schluss dankte Bürgermeister Klaus Warthon all diejenigen, die an der Organisation und Durchführung des Neujahrsempfanges 2013 beteiligt waren.

 

Rede Bürgermeister Klaus Warthon

 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

verehrte Gäste, meine sehr geehrten Damen und Herren,

 

ich darf Sie ganz herzlich zum Neujahrsempfang der Gemeinde Benningen am Neckar hier in der Kelter begrüßen. Schön, dass Sie den Weg in unser Bürgerhaus gefunden haben.

 

Besonders begrüßen darf ich

            Unseren Altbürgermeister Peter Haaf

            die Damen und Herren des Gemeinderates

            unsere Schulleiterin Ute Kerker

            zahlreiche Vorsitzende und Vertreter der Benninger Vereine und Kirchen

 

Vor allem willkommen heißen möchte ich jedoch die vielen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die heute aus ganz unterschiedlichen Anlässen geehrt werden.

 

Der Neujahrsempfang der Gemeinde findet nunmehr zum 12. Mal statt. Heute hat die Jugendkapelle unter der Leitung von Oliver Schneider die Veranstaltung schwungvoll eröffnet und wird uns im Anschluss nochmals erfreuen. Nach der Auszeichnung der Blutspender und der Kulturehrung freuen wir uns auf die Mädchen von Rockn’ Ropes vom TUS Freiberg, die für eine herrliche Überleitung zwischen Kultur- und Sportehrung sorgen werden. Nach der Pause setzen wir dann den Neujahrsempfang mit der Sportehrung fort. Soviel zum heutigen Programm.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

als Bürgermeister werden Sie, wenn es dem Jahresende zugeht, von den Vertretern von Presse und Medien nach ihren Einschätzungen zum abgelaufenen Jahr gefragt. Was empfanden Sie als gut? Welche Eindrücke bleiben in positiver Erinnerung? Was macht Ihnen Sorgen?

 

Bei der Beantwortung der letztgenannten Frage habe ich kurz nachgedacht und mich dann an das Wort des Jahres 2012 erinnert, das die Gesellschaft für deutsche Sprache am 14. Dezember 2012 bekanntgegeben hat: Wer im Saal weiß es noch?

 

Rettungsroutine

 

Die Gesellschaft führte in ihrer Begründung aus, dass dieses Wort nicht nur das schon seit einigen Jahren dauerhaft aktuelle Thema der instabilen europäischen Wirtschaftslage widerspiegele, sondern zudem die zahlreichen und wiederkehrenden Maßnahmen beschreibt, die bisher zur Stabilisierung unternommen wurden. Sprachlich interessant sei die widersprüchliche Bedeutung der beiden Wortbestandteile: Während eine Rettung im eigentlichen Sinn eine akute, initiative, aber abgeschlossene Handlung darstellt, beinhaltet Routine – als Lehnwort aus dem Französischen – eine wiederkehrende, wenn nicht gar auf Dauer angelegte und auf Erfahrungen basierende Entwicklung.

 

Der sachliche Hintergrund, der zur Auswahl dieses Wortes geführt hat, bereitet mir tatsächlich Sorgen, um nochmals auf die Fragestellung einzugehen. Wie ist es um die Stabilität der Gemeinschaftswährung wirklich bestellt. Können wir Vertrauen in den Euro haben – jetzt und auch noch nach der Bundestagswahl 2013?

Wie viel Geld muss Deutschland, müssen die Bürgerinnen und Bürger für die Sanierung von anderen Haushalten in Europa ausgeben?

 

Spanien, Portugal, Italien, Zypern, Irland und nicht zuletzt Griechenland müssen immense Sparanstrengungen aufbringen, um ihre Haushalte zu sanieren. Gleichzeitig können sich dort viele Menschen kaum noch etwas leisten, was sich nochmals negativ auf die dortige Konjunktur auswirkt. Wie konnte es soweit kommen?

 

Wenn man die Frage kurz beantworten möchte lässt sich vielleicht formulieren, dass über Jahrzehnte verabschiedete defizitäre öffentliche Haushalte zu einer Verschuldung geführt haben, die nicht mehr in den Griff zu bekommen ist. Es ist verständlich, dass bei den drastischen Sparmaßnahmen die Menschen auf die Straße gehen. Befremdlich sind allenfalls die teilweise unschönen und unangebrachten anti-deutschen Provokationen. Diese sind ein Schritt rückwärts im europäischen Einigungsprozess.

 

Einige Menschen in Südeuropa sehen in Ihrer Wut die Schuld bei der politischen Führung in Deutschland, die aus ihrer Sicht für die Sparbeschlüsse verantwortlich seien. Dabei müssen wir uns in Deutschland doch selbst fragen, wie wir mit unseren defizitären Haushalten und den aufgenommenen Schulden nachhaltig klar kommen können. Derzeit sprudeln die Steuereinnahmen so wie noch nie seit dem zweiten Weltkrieg. Dennoch ist weder der Bund, noch das Land Baden-Württemberg in der Lage, ohne kräftige neue Schulden auszukommen. In Berlin sind es für 2013 über 17 Milliarden Euro, in Stuttgart für den Doppelhaushalt 2013/2014 beachtliche 3 Milliarden Euro. Ich frage mich deshalb, wann und ob es in Deutschland gelingt, den Trend zu stoppen?

 

Vermutlich wird auch uns nichts anderes übrig bleiben, als zu sparen. Auf der anderen Seite werden in unserem Land Gesetze und Verordnungen beschlossen, die die öffentliche Hand zu neuen Ausgaben zwingt. Dabei sind vor allem die Standards und Auflagen so hoch gesetzt, dass Planung und Ausführung von Bauvorhaben dermaßen unübersichtlich und zeitlich lang, dass sie finanziell nicht mehr kalkulierbar sind. Dies wird bei vielen Großbauvorhaben in Deutschland derzeit leider in sehr negativer Weise vorexerziert.

 

Aber selbst auf der örtlichen Ebene erleben wir den Gegensatz zwischen der eigentlich gebotenen Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit und den strengen gesetzlichen Anforderungen. Alleine die Baugenehmigung für den Umbau der Gemeindehalle mit der Gaststätte wirkt schon wie eine kleine Diplomarbeit; die Vorschriften für einen überkorrekten Brandschutz zum Beispiel verschlingen zusätzlich Zehntausende an Aufwendungen. Aus diesem Grund bin ich davon überzeugt, dass wir – um sparsam und wirtschaftlich handeln zu können, auch einige Standards in Deutschland oder europaweit abbauen müssen.

 

Damit bin ich bei den Projekten in Benningen angelangt, die uns 2012 und 2013 beschäftigen. Das Projekt Gemeindehalle habe ich gerade schon angerissen. Seit September 2011 sind wir dabei, das 1975 erstellte Gebäude umfassend um nicht zu sagen vollständig zu sanieren. Wie bei Sanierungen häufig üblich sind im Verlaufe der Baumaßnahme Mängel ans Tageslicht gekommen, die dafür sorgen werden, dass die bisher berechneten 4,3 Millionen Euro nicht ganz ausreichen werden.

 

Darüber hinaus haben wir auf der Baustelle aber auch andere unschöne Erfahrungen sammeln müssen. Einige der beteiligten Handwerksfirmen kommen den vertraglich vereinbarten Verpflichtungen einfach nicht nach. Gerade dann, wenn bei den Innenausbaugewerken eine Abstimmung zwischen den einzelnen Firmen so wichtig ist, werden Sie als Vertreter des Auftraggebers mehrfach im Stich gelassen – schlimmer noch, Sie werden zum Teil täglich vorsätzlich angelogen. Der Grund hierfür ist klar. Die  allermeisten Handwerksbetriebe sind derzeit vollständig ausgelastet. Und in der Branche ist bekannt, dass die öffentliche Hand allergrößte Schwierigkeiten hat, Vertragsstrafen oder ähnliches auch wirklich durchsetzen zu können. Da verwundert es nicht, dass einige Firmen die Baustelle in Benningen unterbrechen und zwischenzeitlich an anderen Orten weiterarbeiten.

 

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Wir sprechen hier von einer kleinen Minderheit. Allerdings müssen wir dieses Verhalten bei zwei oder drei Firmen beklagen, die dafür verantwortlich sind, dass es immer wieder zu Verzögerungen kommt. Ich schäme mich, Ihnen mitteilen zu müssen, dass ich heute noch immer kein endgültiges Einweihungsdatum bekanntgeben kann, obwohl ich zusammen mit dem Architekten und den Fachplanern bei Dutzenden von Besprechungen gebetsmühlenartig auf die Firmen eingewirkt habe. Die Arbeiten werden sich bis mindestens Ende Februar hinziehen. So lange müssen sich auch die Vereine gedulden, die den Gemeindehallensaal oder die beiden Übungsräume im Untergeschoss nutzen möchten. Da ist es zumindest ein schwacher Trost, dass wir zum 01. Dezember des vergangenen Jahres die Gaststätte Bürgerschenke wieder ihrer Bestimmung übergeben konnten. Nach den Rückmeldungen des Pächters und der Gäste kommen die neuen Räume sehr gut an.

 

Beim Rückblick auf das Jahr 2012 bleiben vielen Benningern und nicht zuletzt den Anwohnern in der Gartenstraße die Kanal- und Wasserleitungssanierung sowie die Neugestaltung der Straße in Erinnerung. Damit hat die Gemeinde in den letzten Straßen insgesamt vierzehn Straßen repariert und zum Teil völlig neu und ansprechend gestaltet. Außerdem müssen Wasserleitungen und Kanäle regelmäßig ausgetauscht oder saniert werden, um Wasserverluste zu vermeiden oder zu verhindern, dass Abwasser in den Untergrund gelangt. Der Lohn für diese Anstrengungen ist die Tatsache, dass wir in Benningen nicht auf einen Sanierungsstau zusteuern, wie dies in vielen anderen Gemeinden der Fall ist.

 

Für das Jahr 2013 ist nun die Sanierung der Schulstraße vorgesehen. Dies ist technisch insoweit eine Herausforderung, da in der engen Straße, die außerdem direkt an der Kirchenmauer liegt, zahlreiche Kabel- und Leitungstrassen aller Art auf minimalem Raum untergebracht sind. Mit der bewährt guten Zusammenarbeit zwischen Firmen, Planern, der Gemeindeverwaltung und den Anwohnern werden wir aber auch diese Herausforderung meistern. Die Maßnahme wird im Frühjahr begonnen und im Spätsommer abgeschlossen sein. Nachdem wir an zwei Stellen Kanalanschlüsse in die Ludwigsburger Straße verlegen müssen, wird es auf dieser Durchgangsstraße zu zeitweiligen Sperrungen und Umleitungen kommen.

 

Bereits vor 1 ½ Jahren haben wir in einer Bürgerversammlung hier in der Kelter die Realisierung eines neuen Wohn- und Gewerbegebietes vorgestellt. Der Gemeinderat hat dann wenig später den Aufstellungsbeschluss für die Bebauungspläne „Seelach“ und „Bild III“ sowie die Anordnung der entsprechenden Baulandumlegungen beschlossen. Auslöser für dieses Vorgehen ist die große Zahl von Anfragen nach Wohnbauplätzen und vereinzelt auch Gewerbeplätzen in Benningen. Wir besitzen in unserer schönen Gemeinde derzeit in beiden Bereichen keinen Quadratzentimeter, den wir den Interessenten anbieten könnten. Natürlich nehmen wir das wichtige Ziel ernst, dass nicht unnötig in unserem Land Fläche versiegelt werden soll. Aber gerade dann muss doch dort die Realisierung neuen Gebieten möglich sein, wo die Nachfrage auch tatsächlich vorhanden ist.

 

Der Satzungsbeschluss für die Bebauungspläne wurde noch vor Weihnachten gefasst, so dass wir davon ausgehen, dass noch im Frühjahr mit den Tiefbau- und Straßenbauarbeiten begonnen werden kann. Dann könnte nach einer Bauzeit von ca. einem Jahr das Gewerbegebiet „Bild III“ südlich der Ludwigsburger Straße und das Wohnbaugebiet „Seelach“ nördlich davon erschlossen sein.

 

Wir versprechen uns mit dem neuen Baugebiet und neuen Einwohnerinnen und Einwohnern eine weiterhin lebendige Gemeinde, bessere Chancen bei der Schaffung von Einkaufsmöglichkeiten sowie die Attraktivität zum Beispiel auch für die ärztliche Versorgung in der weiteren Zukunft. Unsere örtlichen Vereine freuen, sich, wenn sie neue Mitglieder willkommen heißen können. Fast alle öffentlichen Einrichtungen der Gemeinde haben wir in den letzten Jahren auf einen moderaten Bevölkerungszuwachs ausgerichtet, von den Sport-, Freizeit- und Verwaltungseinrichtungen bis hin zu Kindertagesstätten, der Grundschule, der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung mit Kläranlage. Lediglich im Bereich der Kleinkindbetreuung haben wir die selber hoch gehängte Messlatte noch nicht erreicht. Dies ist eine gute Überleitung zu unseren derzeit laufenden Projekten.

Im Rückblick auf das letzte halbe Jahrhundert ist festzustellen, dass man in Benningen im Durchschnitt alle zehn bis fünfzehn Jahre eine neue Einrichtung gebaut hat. Mittlerweile können wir fast jährlich über neue Überlegungen, An- und Umbauten oder Generalsanierungen berichten. Man sieht: Bei der Kinderbetreuung hat ein enormer Wandel stattgefunden und die Geburtenzahlen in Benningen sind unvermindert überdurchschnittlich hoch.

 

Die Gemeinde stellt sich gern diesen neuen Herausforderungen. Unsere Kinderkrippe für Einjährige läuft nun schon im zweiten Jahr und im vergangenen Herbst haben wir zusammen mit vielen Kindern des Kindergartens Kirchtal den Spatenstich für den Anbau einer weiteren Gruppe an die Einrichtung begonnen. In dieser Woche ist die Decke eingebaut worden und der First wird demnächst aufgeschlagen. Spätestens zum neuen Kindergartenjahr dürfen die Kinder in die neuen Räumlichkeiten einziehen.

 

Mit der Erschließung des 7,4 ha. großen Neubaugebietes Seelach wird der Bedarf an Betreuungsplätzen auch und gerade für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr noch einmal zunehmen. Aus diesem Grund hat der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, Pläne für eine Einrichtung ausarbeiten zu lassen. Durch die langen Vorlaufzeiten bei den Zuschussprogrammen müssen wir schon jetzt detaillierte Überlegungen anstellen, wenn das Bauwerk in gut zwei Jahren in Betrieb gehen sollte. Geplant ist eine Einrichtung mit einer weiteren Krippengruppe, einer altersgemischten Gruppe und einer Gruppe mit veränderten Öffnungszeiten.

 

Neben diesem neuen Projekt müssen wir auch die bestehenden Einrichtungen weiter verbessern. Die Beethoven-Kindertagesstätte benötigt dringend neue Spielgeräte und Außenanlagen. Der mittlere Gebäudeteil aus dem Jahr 1972 sollte dringend wärmegedämmt werden und die Zugänge ins Gebäude behindertengerecht ausgestattet werden, wie es sich für eine öffentliche Einrichtung gehört. Sie sehen, dass auch hier ein reichhaltiges Arbeitsprogramm umgesetzt werden soll.

 

An der Grundschule hat im vergangenen September mit der Einrichtung des Horts eine neue Ära begonnen. Seitdem können Kinder nicht nur zu den Kernzeiten sondern ganztags betreut werden. Damit führen wir nur konsequent weiter, was wir in der Kindertagesstätte schon seit mehreren Jahren angeboten haben. Nachdem wir an der Grundschule auch ein Mittagessen anbieten konnten, musste die Küche ein wenig umgebaut und modernisiert werden. Als Ergänzung zum Hort gibt es auch weiterhin die Kernzeitbetreuung, die derzeit von fast vierzig Kindern in Anspruch genommen wird. Aus diesem Grund sind die Räumlichkeiten im UG des Schulhauses an ihre Kapazitätsgrenze angelangt. Für dieses Jahr ist vorgesehen, das Dachgeschoss des Altbaus auszubauen. Der zweite Rettungsweg ist in den vergangenen Jahren ja zusammen mit der Wärmedämmung schon hergestellt worden.

 

Vielleicht werden Sie sich fragen, wie die Gemeinde diese zahlreichen Projekte finanzieren kann. Der Kämmerer ist derzeit dabei, die Zahlen des Haushaltsplanes zusammenzuschreiben. Auf Grund der Prognosen des Arbeitskreises „Steuerschätzung“ wird auch in Benningen das Jahr 2013 zu den eher besseren gehören.

 

Wenn man weiß, dass die öffentliche Hand zumeist erst mit zweijähriger Verzögerung die positiven finanziellen Auswirkungen der Konjunktur zu spüren bekommt, ist dieser vorher gezogene Schluss leicht nachzuvollziehen. Benningen wird allerdings in den nächsten Jahren nicht umhinkommen, einen kleineren Teil der Bauprojekte über Kredite zu finanzieren. Dabei sei der Hinweis gestattet, dass wir im Gegensatz zu Bund und Land seit 2005 im Haushalt keine neues Darlehen aufgenommen und den Schuldenstand seither von 2,5 Millionen auf unter 700.000 Euro gesenkt haben.

 

Ein Bauprojekt, auf das wir leider keinen Einfluss haben ist die Ortsumgehung, die noch immer nicht durch das Land begonnen werden konnte. Seit in Stuttgart eine neue Landesregierung in der Verantwortung ist, sind in ganz Baden-Württemberg keine Neubauprojekte mehr angegangen worden, also auch nicht die Nordumgehung von Benningen. Unsere Hoffnung konzentriert sich nun auf eine Untersuchung, die die Universität Stuttgart im Auftrag des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur im letzten Jahr durchgeführt hat: Sie stuft die Notwendigkeit und Dringlichkeit in eine höchste Priorität ein und vermerkt gleichzeitig, dass die Planungen in Benningen durch die Hilfe der Gemeinde sehr weit vorangeschritten sind.

 

Damit bleibt die Hoffnung, dass es im nächsten oder übernächsten Jahr doch noch einen Startschuss für das für uns so wichtige Projekt geben könnte. Die Chancen, bis zu diesem Zeitpunkt wenigstens eine Geschwindigkeits-begrenzung auf 30 km/h zu erhalten sind nach Verlautbarungen aus dem Ministerium leider gesunken.

 

Eine ganz besondere Herausforderung wird die vorhin angesprochene Verbesserung der Einkaufssituation im Ort sein. Es ist bedauerlich, dass der Bonus-Markt nach fünf Jahren schließen musste, zumal dies nur mit den Kürzungen bei den staatlichen Förderungen auf dem Arbeitsmarkt zusammenhängt. Die Gemeindeverwaltung knüpft derzeit Kontakte, um an dieser Stelle vielleicht doch noch eine Einkaufsmöglichkeit zu schaffen. Die Chancen, das muss man aber der Fairness halber erwähnen, sind nicht gerade gut.

 

Parallel bemühen wir uns auch, nach Lösungen für den leer stehenden Schlecker-Markt zu suchen, gleichwohl auch dieses Gebäude ja nicht im Eigentum der Gemeinde steht. Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass wenn die Benningerinnen und Benninger einen Wunsch frei hätten, an dieser Stelle ein völlig erneuertes Gebäude mit Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungen, Arztpraxen und Wohnungen entstehen würde. Die kommenden Monate werden zeigen, ob es uns auch an dieser Stelle gelingt, aus manchen Träumen Realität werden zu lassen.

 

Benningen besteht zum Glück nicht nur aus Bauprojekten.

 

Im Jahr 2013 dürfen wir uns wieder auf zahlreiche Veranstaltungen im sportlichen und kulturellen Bereich freuen, die zumeist von unseren Vereinen organisiert und getragen werden. In allen angebotenen Sportarten gibt es viele spannende Spiele oder Wettkämpfe. Besonders beeindruckt mich jedes Jahr das Kindersportfest, welches der TSV 1899 Benningen in der Sporthalle in der Au für mehr als 100 Kinder ausrichtet. Da arbeiten alle Abteilungen zusammen, damit Kinder und Eltern einen ganz besonders schönen Tag im Herbst erleben dürfen. Es kann ja kaum ein schöneres Beispiel für ein Miteinander geben.

 

Auch im kulturellen Bereich können wir uns auf Konzerte, Theateraufführungen, Feste und vieles mehr freuen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Einweihungsfeierlichkeiten bei der Gemeindehalle und das Straßenfest am 20. und 21. Juli am Wochenende vor den Ferien. Wer vor zwei Jahren bei der letzten Ausgabe dabei war freut sich bestimmt genauso wie ich. Wir hoffen, dass sich möglichst viele Vereine am Straßenfest beteiligen, denn ohne die ehrenamtlich Tätigen, die hinter der Grill oder dem Tresen stehen, funktioniert kein Straßenfest. Im Namen der Präsidentin Ilse Käß, die ja heute anwesend ist, möchte ich noch einmal bei allen Vereinen und Institutionen Werbung machen, unser Straßenfest zu bereichern.

 

Gestatten Sie, dass ich am Schluss noch auf ein besonderes Jubiläum hinweise, welches 2013 gefeiert werden wird: Der Gesangverein Benningen e. V. begeht in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag. Er ist dabei der älteste Verein am Ort. Ich spreche sicher im Namen aller Vereine wenn ich Sie bitte, die Arbeit des Gesangvereins und natürlich auch allen anderen Gruppierungen am Ort zu unterstützen.

 

Die vielen Feste und Feiern, die in unserer schönen Neckartalgemeinde angeboten werden können, sind auch Ausdruck der örtlichen Gemeinschaft, die wir auf Grund unserer Größe auch noch am Rande des Ballungsraumes leben können. Ich habe vielfach gehört, dass nicht nur die gute Anbindung Benningens für die Menschen so wichtig ist, sondern auch die Überschaubarkeit und das örtliche Miteinander, das sich in der Vereinsarbeit, aber auch bei Gemeinschaftsaktionen in der Schule oder an anderen Stellen zeigt.

 

Ich darf deswegen einmal die Gelegenheit nutzen, mich bei allen zu bedanken, die sich in irgendeiner Form in die örtliche Gemeinschaft einbringen. Als helfendes Mitglied in Vereinen, als Unterstützung bei Kirchen und sozialen Verbänden, als Mitglied des Gemeinderates, als Elternvertreter in den Kindertagesstätten oder den Schulen in Benningen und Umgebung oder einfach nur bei menschlichen Gesten dem Nächsten gegenüber.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

man könnte nach dem Ausblick auf dieses Jahr überlegen, wie für unseren Ort das Wort des Jahres 2013 im Dezember lauten könnte. Vielleicht könnte es „Gemeinschafts-Baustellen-Fest“ heißen oder Ihnen fällt noch etwas Besseres ein.

 

Meine Frau und ich wünschen Ihnen für 2013 Erfolg, Zuversicht und persönliches Wohlergehen. Wir haben allen Grund aufrichtig in die Zukunft zu blicken – nach dem Motto „Carpe diem“ – nutze den Tag.

 

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

 

 

 

 

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