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Aus dem Gemeinderat vom 18.07.2005

Der Gemeinderat hat in seiner öffentlichen Sitzung am 18.07.2005 folgende Punkte beraten und beschlossen:

Einwohnerfragestunde

Ein Bürger fragte im Hinblick auf den weiteren Tagesordnungspunkt "Bebauungsplan Bahnhofstraße und Umgebung" an, ob für die zukünftige Gestaltung der Bahnhofstraße Erschließungsbeiträge vorgesehen seien und welche Grundstücke dann in die Verteilung einbezogen werden. Bürgermeister Klaus Warthon antwortete, dass nach derzeitigem Kenntnisstand die Bahnhofstraße, wie z. B. auch die Goethestraße und die Marbacher Straße, erschließungsbeitragspflichtig sei. Es sei aber verfrüht, bereits jetzt darüber Diskussionen zu führen. Vor dem Beginn der Bauarbeiten zur endgültigen Herstellung der Bahnhofstraße wird noch einmal rechtlich genau geprüft, ob die Erschließungsbeitragspflicht gegeben ist und ob beispielsweise auch die Flächen der Deutschen Bahn AG an der Nordseite der Bahnhofstraße mit einbezogen werden können. Die nächste Einwohnerfragestunde findet in der ersten Sitzung des 4. Quartals (am 10. Oktober) statt.

Neubau einer Sporthalle
- Vergabe der einzelnen Gewerke
- Abschluss einer Bauleistungsversicherung

Zu diesem Tagesordnungspunkt konnte Bürgermeister Klaus Warthon den planenden Architekten Uwe Hein vom Architekturbüro Hein-Hüttel-Lindenberger aus Ludwigsburg begrüßen. Der Schultes erinnerte in einer kurzen Zusammenfassung an die bisherigen Verfahrensschritte zum Neubau einer Sporthalle. So hätten sich die Gemeinde und der TSV Benningen im Mai 2003 darauf geeinigt, das Sporthallenprojekt anzugehen. Danach wurde eine Mehrfachbeauftragung ausgelobt, aus der das Architekturbüro Hein-Hüttel-Lindenberger mit seinem Entwurf für die Sporthalle als eindeutiger Sieger hervorgegangen sei. Im Januar 2004 und 2005 wurden jeweils Ausgleichstockzuschussanträge an das Land für die Sporthalle einerseits und deren Außenanlagen andererseits gestellt. Im Juli 2004 erhielt man aus Stuttgart die Nachricht, dass man aus diesem Fördertopf 710.000 EUR für das Bauwerk erhalten wird. Der Zuschussbescheid für die Außenanlagen steht indes noch aus. Gemeinsam wurde zwischen Gemeindeverwaltung und Architekturbüro abgesprochen, dass vor Beginn der Maßnahme nahezu alle Gewerke ausgeschrieben werden. Dies bedeutet zwar für die Verantwortlichen einen enormen Aufwand, beschert der Gemeinde aber eine Kostensicherheit, damit es während der Bauphase nicht zu unliebsamen Überraschungen bei weiteren Ausschreibungsergebnissen kommt.

"Natürlich", so Bürgermeister Klaus Warthon, "hätte man sich gewünscht, dass die Ausschreibung so ausgefallen wäre, dass alle Wünsche, die seit einigen Monaten noch aufgenommen wurden, durch ein exzellentes Ergebnis mit abgefangen worden wären. Die Gemeinde hat im Tiefbaubereich in den vergangenen Jahren immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die Ausschreibungsergebnisse jeweils unter den detaillierten Kostenberechnungen gelegen sind. " Dies ist leider nur im Bereich des Tiefbaus, nicht jedoch beim Hochbau möglich. Dies beweisen auch die Indexzahlen, die das Architekturbüro zur Sitzungsunterlage mit hinzugefügt hatte. So seien in den vergangenen Monaten insbesondere die Einheitspreise beim Stahlbau deutlich angestiegen. Daher und aus weiteren Gründen wurde die Kostenberechnung vom Januar 2004 von 4,18 Mio EUR auf 4,45 Mio EUR korrigiert. Neben dem bereits erwähnten Baukostenindex sind Mehrkosten für die Sporthalle zu erwarten, da gemäß den rechtlichen Vorgaben (z. B. Versammlungsstättenverordnung) Materialien in der Halle eingebaut werden müssen, die deutlich teurer sind als dies ursprünglich geplant war. So sind insbesondere bei den Dachverglasungen und auch bei den Scheiben zwischen dem Foyer und der Sporthalle Qualitäten vorgeschrieben, die allein schon zu Mehrkosten von fast 60.000 EUR führen.

Dennoch zeigten sich Gemeindeverwaltung und Architekturbüro zufrieden mit den Ausschreibungsergebnissen, da damit weitere Preissteigerungen abgefangen werden können. Man müsse berücksichtigen, dass ein Großteil der insgesamt 23 ausgeschriebenen Gewerke erst im Jahr 2006 seine Arbeiten ausführen werde. Aus diesem Grund mussten die Firmen schon heute ein Angebot abgeben und mit Preisen kalkulieren, die auch für das Jahr 2006 noch auskömmlich seien.

Das Architekturbüro hatte gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung schon für die Vergabe der Gewerke Einsparvorschläge in der Größenordnung von 221.000 EUR zusammengestellt. Dabei wurden Doppelausschreibungen und Massenreserven zusammenaddiert und darüber hinaus die zweite Stahlblechabdeckung bei der Fußbodenheizung eingespart, ein dünnerer Gummischutzbelag im Kraftraum vorgesehen, die Wandplatten im Sportlergang gestrichen und die Fahrradüberdachungen im Außenbereich weggelassen. Im übrigen wurde auch vorgeschlagen, auf die Dachbegrünung zumindest der Nebengebäude zu verzichten. Allein diese Maßnahme würde Kosteneinsparungen von 45.000 EUR erbringen.

In der anschließenden Diskussion wurde von Teilen des Gemeinderates nachgefragt, ob man nicht auf die komplette Dachbegrünung (auch des Hallendaches) verzichten könne, da dies weitere Einsparungen in der Größenordnung von 55.000 EUR erbringen würde. Die Gemeindeverwaltung führte aus, dass die Dachbegrünung Teil des Ausgleichskonzepts nach dem Naturschutzgesetz sei. Außerdem, so führte der Architekt aus, schützt die Dachbegrünung auch das Hallendach und sorgt für einen klimatischen "Puffer". Weiterhin wurde überlegt, ob das Hallendach nicht auch noch eine Solaranlage vertragen würde. In diesem Zusammenhang wurde jedoch erwähnt, dass schon aus städtebaulichen Gründen, aber auch aus Gründen der Spiegelungswirkung eine Solaranlage auf der Halle, die in der Talaue steht, nicht sinnvoll sei. Darüber hinaus existiert mit der Grundschule ein weiteres öffentliches Gebäude, für das eine Solaranlage schon aus Verschattungsgründen der Aula vorgesehen ist.

Die Mitglieder des Gemeinderates erkundigten sich, ob die Zuverlässigkeitsprüfungen der einzelnen Firmen durchgeführt worden seien. Außerdem beantworteten die Gemeindeverwaltung und die Planer die Fragen betreffend der Änderungen bei den Nebenkosten. Es wurde allgemein bedauert, dass keine Benninger Firma unter den Vergabevorschlägen ist. Nachdem bei einem Gewerk lediglich ein paar wenige Euro zum "Spitzenplatz" gefehlt hätten veranlasste Bürgermeister Klaus Warthon, nochmals auf die VOB hinzuweisen, wonach der Auftrag nur an den günstigsten Bieter gehen darf. Leider sei es auch nicht möglich, später anfallende Wartungen in die Entscheidung mit einzubeziehen, bei denen die örtlichen Firmen natürlich einen Vorteil hätten.

Vor dem eigentlichen Baubeschluss stimmte das Gremium über den Vorschlag ab, auf die komplette Hallendachbegrünung zu verzichten. Dieser Vorschlag wurde mehrheitlich abgelehnt. Danach erfolgte der einstimmige Beschluss, 21 Gewerke zu vergeben. Ausgenommen wurden zunächst die Gewerke Außenanlagen (dies kann erst nach Erlass des Zuschussbescheides des Landes Baden-Württemberg erfolgen) und Dachoberlichter (da hier noch eine Klärung über die Materialien erfolgen muss). Die Gesamtsumme aller bisher ausgeschriebenen Gewerke lag bei 3.920.326,76 EUR.

In dem Beschlussantrag waren damit auch die Kosteneinsparungen in Höhe von 221.000 EUR mit enthalten. Des Weiteren wurde die Gemeindeverwaltung damit beauftragt, für das Gebäude eine Bauleistungsversicherung abzuschließen.

Einrichtung eines Sporthallenausschusses

In Benningen war es wie in vielen anderen Städten und Gemeinden üblich, dass bei großen Hochbauvorhaben ein Sonderausschuss zur ökonomischen Abwicklung eingerichtet wird. Der Vorschlag der Verwaltung sah vor, dass fünf Mitglieder des Gemeinderates in diesen Ausschuss gewählt werden, der durch fünf beratende Mitglieder des TSV Benningen ergänzt wird. Nachdem von Seiten des Gemeinderates angeregt wurde, doch alle Mitglieder zu den am Spätnachmittag stattfindenden Sitzungen einzuladen, verzichtete man auf die konkrete Benennung von Gemeinderäten für diesen Ausschuss. Geplant ist, dass dieser im Abstand von sechs bis acht Wochen tagt und z. B. über verschiedene Bemusterungen oder Farbgebungen entscheiden kann.

Bebauungsplan "Bahnhofstraße und Umgebung"
- Billigung des Planentwurfs und Auslegungsbeschlusses -

Der Gemeinderat hat den Bebauungsplan "Bahnhofstraße und Umgebung" in den Jahren 1993 - 1998 mehrfach beraten. In diesem Zeitraum wurden auch der Aufstellungsbeschluss und die ersten Überlegungen gefasst. Danach wurden der Bebauungsplan und seine rechtliche Umsetzung nicht weiter verfolgt.

Bürgermeister Klaus Warthon wies darauf hin, dass die Gemeinde im April 2004 die erfreuliche Mitteilung erhalten habe, dass das Land das zweite Sanierungsgebiet mit dem Schwerpunkt "Bahnhofstraße und Umgebung" bezuschussen wird. Nach den Erfahrungen beim Sanierungsgebiet I erscheint es sinnvoll, für die wichtigsten Bereiche im neuen Sanierungsgebiet einen rechtlich gültigen Bebauungsplan zu haben. Dies sei der Grund dafür gewesen, dass man die Planungen aus den Neunziger Jahren nun wieder aufgegriffen hat.

Der Städteplaner Karsten Heuckeroth vom Büro Rauschmaier erläuterte die wesentlichen Ziele des Bebauungsplanes. So ist vorgesehen, dass zwischen der Bahnhofstraße/Mörikestraße und der Marsstraße die Hinterliegerbereiche von einer Bebauung ausgenommen werden sollen. Lediglich bei den Stellen, an denen eine Bebauung vorhanden war (ein landwirtschaftliches Anwesen und die Zigarrenfabrik) wird ein Bauen in der "zweiten Reihe" möglich sein. Der Geltungsbereich des Bebauungsplans umfasst die anderen Bebauungspläne "Römerkastell" und "Schillerblick" einerseits und die Ausbauplanung für Bahnhofstraße, Mörikestraße, Römerstraße, Marsstraße und Goethestraße andererseits. Die Gestaltungen (Verkehrsflächenaufteilung) der vorgenannten Straßen sollen nur nachrichtlich in den Bebauungsplan aufgenommen werden. Hierzu wird sich der Gemeinderat in einer separaten Sitzung nähere Gedanken machen. Im Bebauungsplan selbst und in den örtlichen Bauvorschriften sind auch die Gebäudehöhen geregelt, die an der Bahnhofstraße nach dem Wunsch des Gemeinderates etwas höher ausfallen können, als dies in Neubaugebieten in Benningen der Fall ist. So sind im Bereich der Bahnhofstraße Firsthöhen bis zu 13 m bei Traufhöhen von 6,30 m möglich. Der Gemeinderat beschloss schließlich einstimmig, den Entwurf des Bebauungsplans "Bahnhofstraße und Umgebung" mit örtlichen Bauvorschriften in der Fassung vom 18.07.2005 zu billigen und nach den Vorschriften des Baugesetzbuches öffentlich auszulegen.

Straßensperrung für Lkws zwischen Pleidelsheim und Freiberg am Neckar

Bürgermeister Klaus Warthon machte zu Beginn des Tagesordnungspunktes seinen Ärger deutlich, dass ein solches Projekt nicht mit den betroffenen Kommunen abgestimmt wird. Es könne nicht sein, so der Schultes weiter, dass man von einer Straßensperrung für Lkws, die Auswirkung auf die Nachbargemeinden hat, aus der Zeitung erfahre und dann selbst die Pressemitteilung des Regierungspräsidiums im Internet suchen müsse. Die ohnehin hoch belastete Ortsdurchfahrt in der Beihinger Straße mit einem starken Lkw-Anteil lasse es nicht zu, dass noch weitere schwere Kraftfahrzeuge durch die Engstelle Benningen geführt werden.

Verwundert war man in der Gemeindeverwaltung auch darüber, dass das Landratsamt für eine Anhörung, die nicht einmal eine DIN-A-4-Seite umfasst, beinahe acht Wochen benötigt habe. Aus diesem Grund konnte der Entwurf der Stellungnahme der Gemeinde Benningen den Gemeinderäten erst wenige Tage vor der Sitzung zugestellt werden.

Die Damen und Herren Gemeinderäte stimmten in die Kritik der Gemeindeverwaltung ein und forderten, diese noch deutlicher in der Stellungnahme zur Anhörung zum Ausdruck zu bringen. Dabei könne man feststellen, dass die Vorgehensweise des Regierungspräsidiums reiner "Aktionismus" sei, da durch eine Lkw-Straßensperrung nicht der Verkehr vermieden, sondern einfach an eine andere Stelle verlagert wird. Dies könne keine Lösung sein. Darüber hinaus wurde kritisiert, dass man sich im Vorfeld der Entscheidung beim Regierungspräsidium offensichtlich gar keine Gedanken gemacht hat, welche Auswirkungen dieses Fahrverbot haben wird. Es wurde nochmals zum Ausdruck gebracht, dass es theoretisch möglich, aber in der Praxis nicht wahrscheinlich sei, dass die Fahrzeuge, die von Norden kommend nach Freiberg oder Benningen müssen, über die A 81 zur Anschlussstelle Ludwigsburg Nord fahren, wenn eine Durchfahrt zwischen Pleidelsheim und Freiberg nicht möglich ist. Dies würde schon aus Gründen der bestehenden Lkw-Maut wohl kaum durchgeführt. Viel wahrscheinlicher sei, dass die Fahrzeuge dann über Pleidelsheim/Benningen nach Freiberg fahren werden.

Einhellig wurde von den Damen und Herren Gemeinderäten und der Gemeindeverwaltung auch gefordert, dass die Feinstaubbelastung in Benningen vor, während und nach der Projektierungsphase gemessen wird. Bürgermeister Klaus Warthon wies darauf hin, dass es in der Zwischenzeit einen Termin gibt, an dem er zusammen mit dem Landrat Dr. Haas beim nunmehr zuständigen Staatssekretär Köberle über die Umsetzung der Benninger Umgehungsstraße sprechen werde. Mit der Realisierung der ca. 1,2 km langen Nordumgehung könnten sich die meisten Verkehrsprobleme in Benningen bewältigen lassen. Der Gemeinderat beschloss schließlich einstimmig, die Stellungnahme in verschärfter Form abzugeben. Der Gemeinderat wird in den nächsten Sitzungen über den weiteren Stand informiert werden.

Haushaltsplan 2004
- Feststellung der Jahresrechnung -

Nach § 95 der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg ist die Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2004 vom Gemeinderat festzustellen. Bereits in der vergangenen Sitzung hatte das Gremium beschlossen, die entsprechenden Haushaltsreste zu bilden. Kämmerer Stefan Kegreiß erläuterte an Hand von vielen Schaubildern und Zahlen, dass sich das Jahresergebnis 2004 besser gestalte, als sich das bei den Planungen Anfang 2004 zu erwarten war. Als wichtigste Kennziffer verwies er auf die Zuführungsrate vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt, die nun mit 100.395,20 EUR festgestellt wurde. Mit diesem Überschuss im Verwaltungshaushalt (dort sind alle laufenden Einnahmen und Ausgaben verbucht) konnten allerdings die im Vermögenshaushalt angesetzten Tilgungen in Höhe von knapp 180.000 EUR nicht vollständig bezahlt werden. Dies bedeutet für das Rechnungsjahr 2004, dass man mit dem kommunalen Vermögen die Schulden abbezahlen müsse.

Im Haushaltsplan war man jedoch davon ausgegangen, dass es eine umkehrten Zuführungsrate vom Vermögenshaushalt an den Verwaltungshaushalt in Höhe von 50.000 EUR geben würde. Insofern stimmt das Ergebnis ein wenig optimistisch. Die Gründe hierfür liegen in der Tatsache, dass es bei der Gewerbesteuer ein deutliches Plus zur Planung gegeben hatte. So konnten fast 2000.000 EUR mehr eingenommen werden als geplant. Damit konnte auch der reduzierte Einkommensteueranteil (hier "fehlen" über 80.000 EUR) aufgefangen werden.

Im Vermögenshaushalt entstand beim Rechnungsabschluss 2004 ein Loch von gut 535.000 EUR, über das ein Fehlbetrag ausgewiesen werden musste. Dieser kam in der Hauptsache dadurch zustande, dass Grundstückseinnahmen nicht in der Höhe eingegangen sind, wie dies geplant war. Der Fehlbetrag, so Kämmerer und Bürgermeister, könne jedoch relativ schnell abgebaut werden, da im 1. Halbjahr 2005 diese Veräußerungen notariell beurkundet werden konnten.

Durch eine Kreditaufnahme ist der Schuldenstand noch einmal um gut 100.000 EUR gestiegen. Auch hier konnte der Kämmerer jedoch berichten, dass man weniger Darlehen aufgenommen hat, als dies die Haushaltssatzung erlaubt hätte.

Darüber hinaus ging er auch auf die wichtigsten Kostendeckungsgrade der einzelnen öffentlichen Einrichtungen ein. Bürgermeister Klaus Warthon wies eine Kritik, die im Gemeinderat geäußert wurde, dass man nun einmal auf der Ausgabenseite gespart werden solle, deutlich zurück. Gemeindeverwaltung und Gemeinderat würden seit Jahren nichts anderes machen. Gerade in den Bereichen Jugendförderung bei der Musikschule, Weinbausteillagenförderung oder Vereinsförderung wäre es besonders schmerzhaft gewesen, Ausgaben zu kürzen. Sorge hätten in den vergangenen Jahren die Ausgabesteigerungen bereitet, auf die die Gemeinde keinen Einfluss hätten. Dies seien die Umlagen an Kreis, Region und Land.

Der Gemeinderat stellte nach weiteren Diskussionspunkten die Jahresrechnung 2004 fest.

Eigenbetrieb Wasserversorgung Benningen am Neckar
- Jahresabschluss 2004 des Eigenbetriebs Wasserversorgung -

Kämmerer Stefan Kegreiß erläuterte die Bilanzsumme in Höhe von 2.458.540,11 EUR. Als Jahresergebnis musste ein Verlust von 67.179,81 EUR festgestellt werden, der im Wirtschaftsplan so nicht vorgesehen war. Während bis Jahresende 2003 eine Kostenüberdeckung von 13.982,40 EUR festgestellt werden konnte, musste nun eine kumulierte Kostenunterdeckung von 53.197,41 EUR festgestellt werden, die in den nächsten Jahren über die Verbrauchsgebühr wieder aufgefangen werden muss. Damit, so Kämmerer und Bürgermeister, sei eine Gebührenerhöhung im Wasserversorgungsbereich zwar wahrscheinlich; die endgültige Entscheidung wird jedoch erst mit den genauen Zahlen für das Jahr 2006 fallen. Im Jahr 2004 betrug die Gebühr je Kubikmeter Frischwasser 1,25 EUR. Der Gemeinderat stellte schließlich einstimmig das Ergebnis des Jahresabschlusses (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang) fest.

Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung Benningen am Neckar
- Jahresabschluss 2004 des Eigenbetriebs Abwasserbeseitigung -

Die Bilanzsumme im Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung zum Jahresende 2004 liegt bei 6.734.201,98 EUR. Im Gegensatz zum Eigenbetrieb Wasserversorgung konnte von einem positiven Jahresergebnis in Höhe von 61.461,32 EUR berichtet werden. Damit sind insgesamt Kostenüberdeckungen in Höhe von 117.027,64 EUR aufgelaufen, die in den folgenden Jahren über eine reduzierte Abwassergebühr an den Gebührenzahler wieder zurückgegeben werden. So wurde der Abwasserpreis beispielsweise zum 01.01.2005 deutlich gesenkt. Der Gemeinderat beschloss auch hier einstimmig den Jahresabschluss mit der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung sowie dem entsprechenden Anhang.

Finanzzwischenbericht für das Jahr 2005

Wie zur Jahresmitte üblich, legte Kämmerer Stefan Kegreiß dem Gemeinderat den Finanzzwischenbericht für das laufende Jahr 2005 vor. Entgegen dem Rechnungsabschluss 2004 konnte er nur wenig Positives berichten. Zwar entwickelt sich die Gewerbesteuer planmäßig; beim Einkommensteueranteil liegen die prognostizierten Einnahmen aber wieder einmal deutlich hinter dem, was im Haushaltsplan angesetzt wurde. Darin spiegelt sich auch die hohe Arbeitslosigkeit und die damit verbundene geringere Erwerbstätigkeit wieder. Auch bei der Grundsteuer wird der Haushaltsplanansatz nach Lage der Dinge nicht erreicht, da die Neubewertung der Grundstücke Steinlanden-Süd durch das Finanzamt nicht rechtzeitig durchgeführt werden kann. Entsprechend positiv wird es im Vermögenshaushalt aussehen, da in diesem Bereich, wie bereits angesprochen, Grundstückserlöse aus dem Neubaugebiet "Steinlanden-Süd" überplanmäßig realisiert und abgewickelt werden können. Die Gemeindeverwaltung wies darauf hin, dass bei einer gleichbleibenden Finanzsituation im Verwaltungshaushalt eben auch über Einnahmeerhöhungen nachgedacht werden müsse. Der Gemeinderat wird sich in den Haushaltsplanberatungen 2006 mit den Themen sicher wieder beschäftigen müssen. Gemeinderat Waldvogel nahm die Gelegenheit wahr, nach den ganzen Berichten über Jahresabschlüsse und Prognosen dem jungen Kämmerer der Gemeinde Benningen herzlich für die Arbeit und die Aufbereitung der Zahlen zu bedanken. Dies sei, so der Gemeinderat weiter, für einen jungen Beamten keinesfalls selbstverständlich. Bürgermeister Klaus Warthon schloss sich diesem Lob an und bezog darin auch das gesamte Personal der Kämmerei mit ein.

Darlehensaufnahmen bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau
- Teilkündigungen der aufgenommenen Darlehen -
- Finanzierung der Deckungslücken -

Bürgermeister Klaus Warthon wies darauf hin, dass die Bundesregierung im Jahr 2003 ein Konjunkturprogramm unter dem Titel "Wachstumsimpulse" aufgelegt hat. Vorgesehen war, dass Kredite für Investitionen zinsgünstig von der Kreditanstalt für Wiederaufbau für Kommunen gewährt würden. Auf Grund einiger bürokratischer Hemmnisse muss jetzt die Gemeinde Benningen einen Teilbetrag dieser Kredite zurückzahlen, weil sich die Vorhaben, auf die sich die Darlehen bezogen haben, kostengünstiger entwickelt haben. Dies sei, so der Bürgermeister, ein Ärgernis, da hier die Bürokratie offensichtlich wieder über dem eigentlichen Sinn und Zweck des Programmes stehe. Die Gemeindeverwaltung schlug vor, kein anderes Darlehen für die entstehende Deckungslücke bei den Eigenbetrieben aufzunehmen und vielmehr ein Inneres Darlehen zwischen Gemeindehaushalt und den Eigenbetrieben zu gewähren. Dies würde mit 4 % verzinst. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, diese Vorgehensweise umzusetzen.

Baugesuche

Der Gemeinderat beschloss über drei Baugesuche, vorrangig im Neubaugebiet "Steinlanden-Süd".

Bekanntgaben

Bürgermeister Klaus Warthon nahm die Gelegenheit wahr, dem Gemeinderatsteam für den Sieg im Fleckalauf am Tag zuvor zu gratulieren. Darüber hinaus informierte er über die Baustellenabwicklung bei den Wasserleitungsarbeiten in der Ludwigsburger Straße, Ecke Haydnstraße. Dort wird derzeit zwischen den beiden Fallleitungen der Bodenseewasserversorgung ein "Bypass" installiert. Bereits bei den Vorbereitungen für die Baumaßnahme hat sich gezeigt, dass an dieser Stelle zahlreiche Leitungen von allen möglichen Trägern vorhanden sind und so die Arbeit sehr mühevoll vonstatten geht. Außerdem wurde durch Zufall an dieser Stelle ein lange gesuchter Wasserrohrbruch entdeckt. Nachdem eine Wasserleitung in diesem Bereich in äußerst schlechtem Zustand war, hat sich die Gemeindeverwaltung entschlossen, diese zusätzlich auszutauschen. Diese Baustelle ist auch Ursache dafür, dass es kurzzeitig im Wasserleitungsnetz zu Betriebsstörungen gekommen ist, die aber so schnell als möglich behoben wurden.

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