Gemeinde Benningen

Über 250 Gäste fanden am vergangenen Sonntag den Weg ins Museum im Adler. Die Geschichte der Römer in Benningen begeisterte Jung und Alt. Im Mittelpunkt des Tages stand die Eröffnung der Ausstellung „Neueste Grabungsfunde aus Benningen“, die insbesondere römische Keramik zeigt, die in den Jahren 2001/2002 geborgen wurde. Historiker Wolfram Berner gab den Besuchern einen Einblick in die römische Zeit auf Benninger Boden, sein Vater Jürgen Berner schlüpfte anschließend in die Rolle des römischen Veteranen Georgius Ursus Suebiae und führte durch die neue Ausstellung.

Einen besonders anschaulichen Einblick in das Leben im römischen Dorf, in dem ehemals sieben Töpfereien standen, erhielten die Gäste durch die Vorführung von Restaurator Horst Röske. Er führte vor, wie römische Gebrauchskeramik und das hochwertige edle Tafelgeschirr (Terra sigillata) damals hergestellt wurden. Als Experte konnte er viele Fragen beantworten und es gab auch Gelegenheit, selbst Stempel, die für die Ornamente des Geschirrs verwendet wurden, auszuprobieren. Den Bemühungen von Herrn Röske und Volker Neuschwander vom Bund für Heimatkunde ist es vor allem zu verdanken, dass die Benninger Funde den Weg hierher fanden und nun bis zu den Sommerferien im Museum zu sehen sind.

Während am Vormittag ein römischer Medicus vom Römerhaus Walheim den Gästen seine Utensilien und seine Rüstung zeigte und erklärte, gab es am Nachmittag ein Kinderprogramm, das in Zusammenarbeit mit der Grundschule Benningen entstand. Viele begeisterte Kinder formten Öllämpchen aus Ton oder probierten die römischen Spiele, die mit Naturmaterialien wie Steinen und Nüssen gespielt wurden, aus. In einer Kinderführung erklärten einige Schüler der vierten Klassen, was sie über die Römer in Benningen gelernt hatten und spannend fanden.

Wie auch in den vergangenen Jahren war am Sonntag Gelegenheit, den Adlerkeller, der Gegenstände aus der Landwirtschaft beherbergt, zu besichtigen. Dort empfing Diethard Erbslöh als Nachtwächter die Gäste und unterhielt sie mit Benninger Begebenheiten, die in einem 100 Jahre alten Polizeibuch verzeichnet waren. Für das leibliche Wohl sorgte der Obst-, Gartenbau- und Verschönerungsverein, der ganztägig bestens bewirtete.

Öffnungszeiten des Museums und der Sonderausstellung zu den Benninger Funden: Jeden Sonntag bis zu den Sommerferien (außer am Pfingstsonntag) von

14 – 17 Uhr.

Vorankündigung:

Am Nachmittag des 28. Juni führt Margarita Schlegel durch die Ausstellung Frauen im Dorf.