Gemeinde Benningen

Klein aber fein, so könnte man die Rathaus-Serenade treffend zusammenfassen, die am Freitagabend, 23. Juli 2004 am Rathaus hinter der Römerstraße stattgefunden hat. Während zeitgleich im Südwesten der Republik Bahnhöfe überflutet und Wolkenbrüche den Straßenverkehr zum Erliegen brachten, herrschte in Benningen wie durch ein Wunder ein lauer Sommerabend.

Das Blockflötenensemble der Musikschule Marbach-Bottwartal e.V. unter der Leitung von Bärbel Häge-Nüssle eröffnete mit der Intrada XXXVI von Johann Groh stimmungsvoll das Konzert. Danach begrüßte Bürgermeister Klaus Warthon das Publikum zu diesem außergewöhnlichen Abend. Dabei zitierte er Wilhelm Busch, der einmal gedichtet hatte "Musik wird oft nicht schön gefunden, weil stets sie mit Geräusch verbunden". An diesem Abend, so der Schultes weiter, sei es genau andersrum. Die Geräusche von außerhalb würden die Musik stören. Dabei seien insbesondere die vorbeifahrenden Züge gemeint. Nachdem für 20.13 Uhr ein Güterzug erwartet werde, müsse er nun solange sprechen, bis dieser Zug den Bahnhof von Benningen passiert habe. Glücklicherweise war der Zug pünktlich, so dass danach die Serenade mit zwei weiteren Stücken durch das Blockflötenensemble fortgesetzt werden konnte. Nach einer kurzen Umbauphase erfreute das Celloquartett der Musikschule Marbach-Bottwartal e.V. aus der Klasse von Susanne Reikow das Publikum mit zwei schönen Stücken von Michel Corette und Georg Goltermann. Das Publikum zollte den vier jungen Musikern größten Respekt, die ohne Dirigent gespielt hatten.

Klassisch wie der gesamte erste Teil des Konzertes präsentierte sich danach das Handharmonikensemble des TSV Benningen Abt. Handharmonika, das zuerst die Intrada 2000 und danach den weltberühmten Ungarischen Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms präsentierte. In der Pause konnten sich die Zuhörer mit einem Glas Sekt oder einem Glas Saft erfrischen. Im zweiten Teil des Konzertes nach der Pause wechselte die Musikstilrichtung von Klassik auf Jazz und Swing. Das Handharmonikaensemble des TSV Benningen Abt. Handharmonika erfreute das Publikum mit drei weiteren Stücken der Proforma, Little Brown Jug und A Swingin` Safari (von Bert Kaempfert). Den Abschluss des Abends, es wurde langsam auch dunkel hinter der Römerstraße, bildete das Blechbläserquintett des Musikvereins Benningen am Neckar. Die fünf Bläser meisterten trotz der schwülen Temperaturen vier ausgesuchte Musikstücke in hervorragender Weise. Nach dem Concerto Di Aranjuez folgte der Ahornblatt-Rag und The Ballad of Bonnie und Clyde. Mit dem bekannten "Entertainer" von Scott Joplin präsentierte das Blechbläserquintett ein gekonntes Finale für die erste Rathaus-Serenade.

Zum Abschluss bedankte sich Bürgermeister Klaus Warthon abermals bei den Wettergöttern, den Mitarbeitern des Bauhofes und des Rathauses für die Vorbereitungen. Danach erhielten alle Mitwirkenden des Abends ein kleines Präsent, ehe das Blechbläserquintett noch ein Stück zum "Ausmarsch" der Musiker zum Besten gab. Für die teilnehmenden Orchester bedankte sich der Abteilungsleiter des TSV Benningen, Herr Edwin Lang bei Bürgermeister Klaus Warthon für dessen Engagement.

Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, den schönen Abend bei einem Glas Sekt ausklingen zu lassen. Gelobt wurde die tolle Atmosphäre auf dem kleinen "Amphitheater" zwischen Römerstraße und S-Bahn, den sogar alt eingesessener Benninger gar nicht kannten. Viele Besucher zeigten sich auch fasziniert, dass sich die Musiker, ob groß oder klein nicht durch Geräusche, Wind oder sogar herabfallende Baumfrüchte irritieren ließen.