Gemeinde Benningen

Seitenbereiche

Schriftgröße AA

Gemeinde Benningen
Studionstraße 10
Tel.: 07144 9060 Fax: 07144 906-27
E-Mail schreiben

Archiv

Aus dem Gemeinderat vom 03.11.2008

Der Gemeinderat hat in seiner öffentlichen Sitzung am 03. November 2008 folgende Punkte beraten und beschlossen.

Untersuchung zur Notwasserversorgung und Datenfernübertragung in den Eigenbetrieben Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung

Bürgermeister Klaus Warthon erinnerte zu Beginn des Tagesordnungspunktes daran, dass von Seiten des Gemeinderates vor einigen Monaten die Frage gestellt wurde, wie eine Notwasserversorgung in Benningen aufgebaut werden könnte. Hintergrund war der „Anschlag“ auf die Bodenseewasserversorgung vor einigen Jahren. Damals wurde in Sipplingen am Bodensee das Wasser minimal verunreinigt. Zu diesem Tagesordnungspunkt konnte der Schultes, Herrn Schattner und Herrn Freigang von der RBS wave GmbH, begrüßen. Herrn Schattner ist das Wasserleitungsnetz in Benningen aufgrund früherer Zusammenarbeit gut bekannt. Im ersten Teil führte Herr Schattner aus, wie eine Notwasserversorgung in Benningen aussehen könnte. So existieren im Moment die beiden Brunnen Gäbelen (Am Benzrain) und Bauweide (unterhalb des Viaduktes), die beide ausreichend Wasser fördern. Das dort gewonnene Wasser hat allerdings keine Trinkwasserqualität. Für den Fall, dass die Bodenseewasserversorgung kein Wasser mehr in den Hochbehälter Biegeläcker nachliefern könne, wäre mit einer kurzen Umrüstzeit die Möglichkeit gegeben, dieses Wasser vom Neckartal auf Benningens Höhen zu pumpen. Herr Schattner verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass dies schon heute möglich sei. Allerdings seien die beiden Tiefbrunnen mit den technischen Anlagen dermaßen veraltet, dass nicht sichergestellt wäre, dass diese Förderung im Notfall tatsächlich funktioniere. Er plädierte dafür, einen der beiden Tiefbrunnen mit einer neuen Technik zu versehen. Der Tiefbrunnen Baumweide könnte für 35.000 Euro instandgesetzt werden. Der Brunnen Gäbelen müsste für 75.000 Euro saniert werden. Sowohl die Fachplaner als auch Bürgermeister Klaus Warthon sprachen sich trotz der höheren Kosten dafür aus, den Brunnen Gäbelen in Angriff zu nehmen. Dieser wird heute zur Wasserentnahme für die Wengerter ohnehin schon verwendet. Außerdem wurden in den vergangenen Monaten bereits Trocknungsmaßnahmen in dem Gebäude durchgeführt. Nicht zu vergessen sei in diesem Zusammenhang auch, so der Schultes weiter, dass im Hochwasserfall der Brunnen innerhalb der Bebauung liege. Auch müsse man das Leitungsstück zwischen dem Brunnen Baumweide und dem Gebiet Rennwiesen ebenfalls ins Kalkül ziehen. Diese Leitung hat ebenfalls ein entsprechendes Alter. Deren Sanierung würde deutlich teurer kommen als der Differenzbetrag der beiden Instandhaltungssummen.

Von Seiten des Gemeinderates wurde nachgefragt, ob diese Kosten wirklich in dieser Höhe notwendig seien und ob die derzeitig vorhandenen technischen Anlagen nicht doch noch eine gewisse Zeit ausreichen würden. Darüber hinaus wurde angefragt, welche Qualität dann tatsächlich das Wasser hätte. Die Fachleute wiesen darauf hin, dass das geförderte Wasser ziemlich hart sei und zur Sicherheit im Notfall eine Chlorierung zum Schutz vor Keimen vorgenommen werden müsste. Für den Notfall wäre es aber immer noch besser wenn die Einwohner in Benningen mit Wasser für Toilettenspülung oder zum Abkochen beliefert werden könnten, als gar kein Wasser zu haben.

Nebenbei hatte die RBS wave GmbH auch untersucht, unter welchen finanziellen Voraussetzungen der Betrieb der Wasserversorgung lediglich mit Eigenwasser funktionieren würde. Dabei kam man zum Ergebnis, dass der Betrieb mit reinem Bodenseewasser erheblich wirtschaftlicher sei als die Aufbereitung des Eigenwassers. Damit so Bürgermeister Klaus Warthon weiter, hätte der damalige Gemeinderat mit dem Bürgermeister in den siebziger Jahren die richtige Entscheidung getroffen, auf die Karte des Zweckverbandes zu setzen.

Im zweiten Teil des Vortrages ging es um die Datenfernübertragung von verschiedenen Einrichtungen der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung. Herr Schattner erklärte, dass derzeit die Informationen aus dem Hochbehälter Biegeläcker und dem Niederzonenbehälter Haydnstraße auf ein Gerät im Rathaus übertragen werden. Dieses wird täglich manuell vom Wassermeister abgelesen. Die Anlage funktioniere noch; allerdings ist es damit nicht möglich entsprechende Auswertungen für einen wirtschaftlichen Betrieb des Wassernetzes zu gewinnen. Es wurde vorgeschlagen, mit einer neuen Leitungstechnik diese Daten auf einen Zentralrechner und gegebenenfalls auf ein Laptop zu übertragen, das dann im Bauhof angesiedelt sein müsste. Damit könnte der Wassermeister zukünftig viel besser das Netz überwachen als dies bisher der Fall ist. Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass auch die Regenüberlaufbecken mit einer Fernwirktechnik ausgestattet werden, die dann ebenfalls auf einen Zentralrechner auflaufen. Heute ist es so, so Bürgermeister Klaus Warthon, dass Mitarbeiter des Gemeindebauhofes bei nächtlichen Störmeldungen zum Teil Meldungen über das Telefon erhalten ohne zu wissen, um welche Störungen es sich tatsächlich handelt. Dies kommt sogar relativ häufig vor, da leichte Stromschwankungen im Netz bereits eine Störung der sensiblen Steuerung der Regenüberlaufbecken auslösen. Zu guter letzt wurde überlegt, auch eine Überwachung des Hochwasserpegels zu installieren und auf den Rechner zu spielen. Damit kann im Hochwasserfall für Benningen spezifisch das Management im Katastrophenfall und auch bei kleineren Hochwasserfällen verbessert werden. Eine Überwachung des Pegels ist technisch relativ einfach und kostengünstig möglich. Würden alle diese Maßnahmen umgesetzt, ist mit Kosten von insgesamt 91.000 Euro (netto) zu rechnen Der Großteil entfällt dabei auf die Eigenbetriebe Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung. Der Gemeinderat diskutierte darüber, dass im Haushaltsjahr 2009 ohnehin noch weitere Maßnahmen im Bereich der Eigenbetriebe anfallen. So werden Kanäle und Wasserleitungen in der westlichen Bahnhofstraße und in den Hofäckern erneuert. Man einigte sich nach eingehender Diskussion darauf, dass man die beiden Maßnahmen (Wassernotversorgung und Fernwirktechnik) in die Gebührenkalkulation für 2009 einarbeitet und anhand der Ergebnisse entscheidet, welche der Maßnahmen schon im nächsten Jahr umgesetzt wird. Grundsätzlich stimmte der Gemeinderat darin überein, dass es sich dabei um sehr sinnvolle und in absehbarer Zeit auch umsetzbare Maßnahmen handelt.

Baugesuche

Der Gemeinderat erteilte das Einvernehmen bei zwei Baugesuchen.

Bekanntgaben

Bürgermeister Klaus Warthon wies darauf hin, dass nun endlich die Kreuzung L1100/L1138 freigegeben sei. Allerdings könne man von Benningen aus nur einspurig in Richtung Murr abbiegen. Die Freigabe der zweiten Spur wird erst mit dem Anbringen der Lichtsignalanlage (voraussichtlich in ca. 6 Wochen) erfolgen. Bis zu diesem Zeitpunkt wird mit dem bisher üblichen System einer Pförtnerampel gearbeitet.

Anfragen

Von Seiten des Gemeinderates wurde angefragt inwieweit der Gemeindeverwaltung die Pläne der Stadt Freiberg, betreffend der Ansieldung eines Logistikunternehmens im Gewerbegebiet am Neckar, bekannt seien. Bürgermeister Klaus Warthon führte aus, dass er dieses Thema auch nur aus der Presse kenne. Auf der anderen Seite existieren bereits in den Gebieten Neckar I und Neckar II der Stadt Freiberg Bebauungspläne, die unter Umständen eine solche Nutzung zu lassen. Man werde dies mit der Stadt Freiberg abklären. Ansonsten wird eine Gemeinde im Zusammenhang mit einer Firmenansiedlung nicht gehört.

Weitere Informationen

Kontakt

Gemeinde Benningen am Neckar
Studionstraße 10
71726 Benningen am Neckar
07144/906-0
07144/906-27
E-Mail schreiben