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Großes Interesse an der historischen römischen Modenschau
Im Rahmen der besonderen Veranstaltungsreihe zum 1225. Geburtstag der Gemeinde Benningen am Neckar fand am vergangenen Freitag die viel beachtete historische römische Modenschau statt. Bürgermeister Klaus Warthon, selbst mit Toga und Tunika gewandet, begrüßte das Publikum mit den Worten "Salve Bürgerinnen und Bürger von Benningen". Er freute sich, dass für dieses besondere Spektakel so viele Besucher gekommen sind. Dieser "event" hatte seinen Ursprung aus der Ausstellung "Kleider machen Römer" im vergangenen Jahr in Walheim. Gemeinsam mit dem dortigen Förderverein Römerhaus Walheim e. V. sei die Idee geboren worden, eine Modenschau auf dem historischen Benninger "Laufsteg" durchzuführen.
Vor der eigentlichen Modenschau brachten Marina Ledwig, Mona und Alessa Martin das Publikum mit zwei Gesangseinlagen in Stimmung.
Danach stellte Bürgermeister Klaus Warthon den knapp 300 Besuchern die Moderatorin des Abends Frau Dorothee Falk vom Förderverein Römerhaus Walheim e.V. vor. Diese führte in charmanter und lockerer Weise durch das gut einstündige Programm. In "5 Akten" erläuterte sie, was vor 2000 Jahren Mode war, von der Sklavin bis zur römischen Bürgerin. Die "Models" durften dabei zuerst über die historische Römerstraße laufen, ehe ihre Kleidung auf der Bühne näher vorgestellt wurde.
Frau Falk stellte sie fest, dass vor 2000 Jahren relativ wenig genäht, sondern mehr mit Fibeln und Nadeln die Kleidungsstücke drapiert wurden. Sie zeigte auch auf wie flexibel viele Kleider waren, die für die Arbeit auf dem Feld gekürzt werden konnten oder für die kältere Jahreszeit umgehängt wurden.
Anhand der Toga von Bürgermeister Klaus Warthon konnte man auch sehen, welch gewaltige Menge Stoff dort den Römern umgehängt wurde. Frau Hilke Eckhardt gab dem Publikum auch Einblick in die römische Brettchenweberei. Die somit hergestellten Kordeln und Bänder wurden als Accessoires dringend benötigt.
Frau Falk erläuterte dem Publikum auch die Techniken, wie die verschiedenen Stoffe gefärbt wurden. So rümpften einige die Nase als sie erfuhren, dass auch der menschliche Urin als Farbfixierstoff verwendet wurde. Der purpurrote Farbstoff wurde seinerzeit aus mehreren tausend Schnecken gewonnen. Zum Abschluss der Modenschau wurden zwei freiwillige Personen aus dem Publikum von Frau Falk eingekleidet.
Danach erläuterte der Benninger Römerexperte Karlheinz Eckhardt die wichtigsten Informationen zur Römergeschichte in Benningen und zeigte die Ausrüstungs-gegenstände und Waffen eines römischen Soldaten.
Im Anschluss bedankte sich Bürgermeister Klaus Warthon zuerst einmal bei den Wettergöttern, die nach launischem Wetter noch für Sonnenschein zur Modenschau gesorgt hatten. Sein besonderer Dank galt auch dem Gemeinde Bauhof, der die Bühne an der Römerstraße hervorragend hergestellt hatte. Großer Applaus erhielt Frau Falk für die Moderation und Frau Oswald für die Arbeit im Hintergrund der Modenschau. Der Schultes bedankte sich auch bei den Eheleuten Eckhardt, bei den Sängerinnen und der Familie Martin, die für die Beschallung verantwortlich zeichneten. Ausgiebigen Beifall gab es auch für die Modelle: Neben dem Bürgermeister-Ehepaar waren dies Studentinnen der Hochschule für öffentliche Verwaltung, Mitglieder es Ortsvereines Deutsches Rotes Kreuzes in Benningen sowie Mitglieder des Fördervereins Römerhaus Walheim e.V.. Mit zwei weiteren Musikstücken wurde das Programm beendet.
Viele Personen nutzen die Möglichkeit, das neu herausgegebene Buch "Die Römer in Benningen - 24. Kohorte freiwilliger römischer Bürger" zum Preis von 12 EUR zu erwerben. Das Buch kann mittlerweile auch im Einwohnermeldeamt erstanden werden. Großes Interesse fand auch der Stand von Frau Eckhardt in dem das Brettchenweben erklärt und demonstriert wurde.
Der Gesangverein Benningen am Neckar sorgte dafür, dass der schöne Abend einen angemessenen Ausklang erfuhr. So waren die Bierbänke im Mehrzweckraum noch fast bis Mitternacht besetzt. Die Gäste konnten dabei so interessante Leckereien wie "Kohortenspeisung" oder "Marschverpflegung" genießen. Außerdem gab es, wie bei Festen eher unüblich "Met" zu trinken.
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